Den deutlichsten Zuwachs bei der absoluten Einwohnerzahl hat mit 3010 Neubürgern die Stadt Lahr zu verzeichnen. Während der Chrysanthema ist in der Innenstadt aber natürlich besonders viel los. Foto: Braun

Bevölkerungszuwachs im Ortenaukreis unter Landesschnitt / Einige Kommunen klar darüber

Die Bevölkerung im Ortenaukreis ist zwischen 2011 und 2016 um 12 519 Einwohner angewachsen. Während die Zahl in einigen Kommunen stark zunahm, veränderte sie sich in anderen kaum oder nahm gerade im Schwarzwald sogar ab.

Ortenau. Mit einem Bevölkerungszuwachs um 3,1 Prozent – von 410 316 auf 422 835 Einwohner – liegt der Ortenaukreis deutlich unter dem Landesschnitt (plus 4,1 Prozent). Das geht aus den Zahlen hervor, die das Statistische Landesamt 2011 und 2016 jeweils zum 30. Juni in allen 44 Stadt- und Landkreisen Baden‑Württembergs erhoben hat. Das Gros des landesweiten Anstiegs entfalle auf die ausländische Bevölkerung.

Allerdings fiel die Veränderung in den Gemeinden ganz unterschiedlich aus. Nach Einschätzung des Landesamts hat sich in den vergangenen Jahren ein Trend fortgesetzt, der etwa seit der Jahrtausendwende zu beobachten sei: Die Städte und verdichteten Gebiete im Land zogen viele Neubürger an, während die eher ländlich strukturierten Gebiete an Attraktivität verloren.

Das gilt auch für die Ortenau: Den deutlichsten Zuwachs bei der absoluten Einwohnerzahl hat mit 3010 Neubürgern die Stadt Lahr zu verzeichnen. Dagegen zogen gerade aus vielen Schwarzwald-Gemeinden Menschen weg. Den Negativrekord stellte diesbezüglich Oberwolfach mit einem Schwund von 118 Einwohnern auf, gefolgt von Schuttertal (101 weniger), Hausach (65 weniger) und Seelbach (23 weniger). Kaum Veränderungen gab es in der Stadt Wolfach, aus der fünf Einwohner wegzogen, und in der Gemeinde Mühlenbach, die vier Neubürger zu verzeichnen hat.

Setzt man die Veränderung ins Verhältnis zur Einwohnerzahl, hat die Gemeinde Rust mit einem Bevölkerungszuwachs um 8,8 Prozent (328 Neubürger) die Nase vorn – und liegt damit noch vor den landesweiten Spitzenreitern, den Stadtkreisen Freiburg und Heidelberg (jeweils plus 7,7 Prozent). Aber auch die Städte Ettenheim (plus 7,5 Prozent) und Lahr (plus 7,1 Prozent) liegen deutlich über dem Landes- und dem Kreisschnitt.

Weitere Informationen: www.statistik-bw.de

INFO

Bevölkerungsentwicklung von 2011 bis 2016

In einigen Kommunen wuchs die Einwohnerzahl in den vergangenen fünf Jahren:

> Lahr: um 3010 auf 45 568 Einwohner (7,1 Prozent) Ettenheim: um 898 auf 12 922 Einwohner (7,5 Prozent)

> Rust:  um 328 auf 4060 Einwohner (8,8 Prozent)

> Friesenheim: um 252 auf 12 784 Einwohner (2,0 Prozent)

> Mahlberg: um 236 auf 4925 Einwohner (5,0 Prozent)

> Kappel-Grafenhausen: um 234 auf 4990 Einwohner (4,9 Prozent)

> Schwanau: um 208 auf 6992 Einwohner (3,1 Prozent)

> Meißenheim: um 190 auf 3952 Einwohner (5,1 Prozent)

> Kippenheim: um 189 auf 5444 Einwohner (3,6 Prozent)

> Haslach: um 157 auf 7090 Einwohner (2,3 Prozent)

> Fischerbach: um 94 auf 1780 Einwohner (5,6 Prozent)

> Neuried: um 92 auf 9469 Einwohner (1,0 Prozent)

> Steinach: um 87 auf 4088 Einwohner (2,2 Prozent)

> Gutach: um 82 auf 2300 Einwohner (3,7 Prozent)

> Ringsheim: um 72 auf 2288 Einwohner (3,2 Prozent)

> Hofstetten: um 37 auf 1719 Einwohner (2,2 Prozent)

> Mühlenbach: um vier auf 1682 Einwohner (0,2 Prozent)

In anderen nahm die Bevölkerung zwischen 2011 und 2016 ab:

> Wolfach: um minus fünf auf 5805 Einwohner (minus 0,1 Prozent)

> Seelbach: um minus 23 auf 4938 Einwohner (minus 0,5 Prozent)

> Hausach: um minus 65 auf 5786 Einwohner (minus 1,1 Prozent)

> Schuttertal: um minus 101 auf 3121 Einwohner (minus 3,1 Prozent)

> Oberwolfach: um minus 118 auf 2581 Einwohner (minus 4,4 Prozent)