So sieht die Rosenstraße – Einmündung Wiesenweg – aus Sicht eines Kindes aus. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Sicherheit soll erhöht werden / Verkehrsschau kommt für 2019 / Bauliche Änderungen möglich

Für die Erhöhung der Verkehrssicherheit hat der Oberwolfacher Gemeinderat schon einige Verkehrsschauen durch das Landratsamt in Auftrag gegeben. Zur Debatte standen Tempo 40 oder 30 in beiden Ortsteilen.

Oberwolfach. Tempo 50 weit über den Ortsetter hinaus im Ortsteil Walke wurde angedacht.

Auf der jüngsten Sitzung lag dem Rat ein Antrag auf Einrichtung einer Spielstraße im Neubaugebiet Hoffelder III vor. Bürgermeister Matthias Bauernfeind fand im Anschluss an die Diskussion deutliche Worte. Zunächst nahm er aber auf den Zuhörerbänken Platz und übertrug die Leitung der Debatte seiner Stellvertreterin Erna Armbruster.

Martin Dieterle nahm mit seiner Eröffnung das Ergebnis der Debatte eigentlich schon vorweg, als er den bloßen Schilderaustausch – Tempo 7 (Spielstraße) statt den schon geltenden Tempo 30-Schildern – als reine Augenwischerei abtat.

Echte Abhilfe kann nur eine Änderung des Verhaltens bringen

Wer bisher nicht gewillt gewesen sei, sich an die Tempobegrenzung zu halten, werde dieses auch auf der zu einer Spielstraße umgewidmeten Rosenstraße nicht tun.

Seine Ratskollegen pflichteten ihm bei, eine Umschilderung koste die Gemeinde nur Geld. Echte Abhilfe könnte nur eine Verhaltens- und Einstellungsänderung der Autofahrer sein, die nötigenfalls durch verstärkte Kontrollen und Bußgelder erwirkt werden müsste.

Denkbar seien allenfalls bauliche Veränderungen wie Blumentröge oder Poller. Diese müssten aber so gemacht sein, dass sie mit wenig Aufwand und ohne Beschädigung der Straße installiert und nach einigen Jahren auch wieder deinstalliert werden könnten. Das fügte Dietmar Baur (Freie Wähler) mit Blick auf die "nagelneue" Straße hinzu.

Martin Rebbe (Freie Wähler) gab zu bedenken, dass Hindernisse die Sicht auf spielende Kinder weiter einschränken könnten und einer der anwesenden Bürger berichtete von einigen brenzligen Situationen an der durch Böschungsmauern teilweise verdeckten 90-Grad-Kurve.

Die Räte kamen überein, Gespräche mit dem Landratsamt bezüglich einer Verkehrsschau durchzuführen, aus der dann Maßnahmen abgeleitet würden.

Sollte die Verkehrsschau zu dem Schluss kommen, dass trotz der Kombination mit dem Vorrang der in die Rosenstraße einmündenden Straßen Wiesenweg und Schlössleblick – mit ihrer geringen Neigung aus Kindersicht perfekt gemacht für Bobbycar-Abfahrten –, parkenden Autos als Hindernissen und vielleicht einem anzuordnenden "Anlieger frei"-Schild an der Rosenstraße die Verkehrsgefährdung weiter besteht, würde in letzter Konsequenz eine Spielstraße mit der Begrenzung auf Schritttempo angeordnet.

Nutzung als Umgehungsstraße verhindern

Das Anliegerschild an der verlängerten Rosenstraße soll ihr den Status als heimliche Umgehungsstraße um die Wohngebiete hinter der Kirche über die Bächlebrücke hinaus nach Wolfach nehmen.

Zwei Räte wollten diese Verkehrsschau auch noch auf den Bereich um den Kindergarten im Ortsteil Walke und die Schule im Ortsteil Kirche ausweiten. Diesen weitergehenden Antrag lehnte der Gemeinderat mit großer Mehrheit ab.

Mit Blick darauf, dass die Verkehrsschau frühestens im Frühjahr 2019 durchgeführt werden wird, mahnte Bauernfeind ein rücksichtsvolleres Verhalten an, sei es als Anlieger im Hoffelder III –"es ist eure Straße und es sind eure Kinder" – oder auch bei der missbräuchlichen Nutzung der für den PKW-Verkehr gesperrten Schützenbrücke im Mitteltal.

Auch hier seien es die Einheimischen, die auf Schleichwegen geltende Gebote und Verbote bewusst missachteten. Einvernehmlich gelöst wurde nach Berichten der Verwaltung der Disput um die mutmaßlich zu hoch ausgeführten Geländer der neuen Hansenhofbrücke.

Ein selbst gedrehtes Video, auf dem zu sehen war, wie ein Langholzer und ein Tieflader die renovierte Brücke passieren, ersetzte den Räten die direkte Inaugenscheinnahme vor Ort. Beide Großfahrzeuge hatten mit der Passage und den Brückengeländern keinerlei Probleme.

Ein verkehrsberuhigter Bereich (der im Volksmund wegen des diesen Bereich anzeigenden Verkehrsschilds auch "Spielstraße" genannt wird), ist eine Straße oder Verkehrsfläche, die Kinder auf der ganzen Breite zum Spielen nutzen dürfen. Fußgänger dürfen auf der Straße gehen. Für den Fahrzeugverkehr, das heißt für Kraftfahrzeuge und Fahrräder, gilt eine Tempobegrenzung auf Schrittgeschwindigkeit. Diese beträgt höchstens sieben Kilometer pro Stunde. Dazu muss die Straße baulich so verändert werden, dass der typische Charakter einer Straße verloren geht.