Eine Kreditaufnahme ist im Oberwolfacher Haushaltsplan für 2015 nicht vorgesehen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat Oberwolfach plant keine Darlehensaufnahme. Pro-Kopf-Verschuldung soll auf 583 Euro sinken.

Oberwolfach - Einstimmig und mit Zuversicht, dass man mit Planungssicherheit im Rücken in das Haushaltsjahr 2015 starten kann, beschlossen die Gemeinderäte zusammen mit Bürgermeister Jürgen Nowak den neuen Haushaltsplan. Kosten galt es auch für weitere Sanierungen in der Oberwolfacher Ortsmitte im Etat zu berücksichtigen.

Kämmerer Thomas Springmann hatte das umfangreiche Zahlenwerk, das seit Wochen vorbereitet und vorberaten wurde, nochmals auf den neuesten Stand gebracht. Er kommentierte einführend das im Vergleich zu den Planzahlen im Vorjahr (8,691 Millionen Euro) erneut beträchtliche Volumen von insgesamt 8,496 Millionen Euro für den den Kernhaushalt (Verwaltungs- und Vermögenshaushalt).

Im Verwaltungshaushalt mit 5,696 Millionen Euro wies er besonders auf den außerordentlichen finanziellen Aufwand für laufende Vorhaben wie das örtliche Klimaschutzprojekt, die Sanierungsarbeiten im Kindergarten St. Josef, der sanitären Anlagen in der Gymnastikhalle sowie den Mehraufwand bei Bauleitplanung und Straßensanierung von insgesamt 187.000 Euro hin. Im Bereich der Investitionen und investiven Fördermaßnahmen im Vermögenshaushalt mit 2,772 Millionen Euro steht eine Ausgabenhauptsumme von 2,204 Millionen Euro im Plan, die sich im Wesentlichen aufteilt auf die Sanierung des Gemeindehauses 10 in der Schulstraße, die Festhallensanierung, die Erschließung des Wohngebiets Hoffelder III und die Sanierung in der Mitte des Ortsteils Kirche.

Die Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt wurde mit 159.300 Euro prognostiziert. Im Plan für das laufende Jahr standen noch 332.500 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung im Kernhaushalt soll im Laufe des neuen Haushaltsjahres von 614 Euro auf 583 Euro sinken und laut ehrgeiziger fortlaufender Finanzplanung trotz bedeutsamer Sanierungsmaßnahmen bezüglich der Gemeindehäuser und Gemeindestraßen 2018 den Stand von 476 Euro erreichen.

Eine Darlehensaufnahme für 2015 ist nicht vorgesehen, allerdings wird man im ersten Quartal um das Einplanen von Kassenkrediten nicht herumkommen. Mit beträchtlichen Einnahmen rechnet man anschließend durch den Verkauf der attraktiven und sehr begehrten Bauplätze im neuen Wohngebiet Hoffelder III.

Gemeinderätin Erna Armbruster (Freie Wähler) teilte mit Blick auf das vorliegenden Planwerk die Zufriedenheit mit Bürgermeister Jürgen Nowak. Sie sieht die Gemeinde insgesamt gut im Plan und meinte vorausschauend auf das neue Haushaltsjahr, dass man sich eigentlich keine Sorgen zu machen brauche, die Planziele auch tatsächlich einhalten zu können.

Gemeinderat Martin Dieterle (Freie Wähler) zeigte sich ebenfalls zuversichtlich, gab aber zu bedenken, dass man bezüglich der hohen Einnahmen nicht unerheblich vom Waldtausch für Hoffelder III profitiere. Gemeinderätin Monika Luxem-Fritsch (Freie Wähler) vermisste die Berücksichtigung von Investitionen im Bereich Versorgung mit Nahwärme. Sie bekam zur Antwort, dass dies auch hinsichtlich des erforderlichen Grunderwerbs wohl erst 2016 zum konkreten Thema werden wird.

Noch in der Vorberatungs- und Ausarbeitungsphase befinden sich hingegen die Wirtschaftspläne für die Bereiche Energieversorgung, Wasser und Abwasser sowie das Pflegeheim Sankt Luitgard. Diese werden in der Sitzung am 13. Januar in der Beschlussfassung zur Endberatung vorgelegt.