Oberwolfacher Räte lehnen Aufforsterungsantrag ab. Foto: Haas

Antrag löst im Gemeinderat Diskussion aus. Gelände von 0,96 Hektar soll bis zur Zufahrt zum Schillingerhof mit bepflanzt werden.

Oberwolfach - Der Aufforstungsantrag der evangelischen Stiftung Pflege Schönau löste im Oberwolfacher Gemeinderat eine Diskussion aus. Im Antrag geht es um die Wiese auf dem Areal des einstigen Schmiederhofs.

Gekommen waren auch die nördlich angrenzenden Anwohner, die sich vehement gegen das Vorhaben wehrten. Das gewünschte Aufforstungsgelände grenzt ans "Schmieders Loch" und zeigt sich derzeit noch als Wiesenrain vor dem Schillingerhof im mittleren Gelbach. Ein Gelände von 0,96 Hektar, das bisher als Wiese genutzt wurde, sollte bis zur Zufahrt zum Schillingerhof mit bepflanzt werden.

Hermann und Ursula Weiß sowie Familie Schillinger erhielten von Bürgermeister Matthias Bauernfeind schon bei der Fragestunde die Erlaubnis, ihre Kommentare zu Beginn der Beratung durch den Gemeinderat abzugeben.

Sie machten deutlich, dass ihnen durch die Aufforstung mit Bergahorn und Kirschbäumen bis zum Weg herunter eine totale Verschattung drohe. Das wollten sie nicht unwidersprochen hinnehmen.

Ihre Wut bezüglich eines solchen Ansinnens brachte auch Rita Schillinger unmissverständlich zum Ausdruck: "Das wär’ der Hammer!" Vom Besitzer des Schillingerhofs wurde die Bereitschaft signalisiert, das Gelände weiterhin als Weide zu bewirtschaften, wenn man seitens der Stiftung für einen Weidezaun sorge. Ob dies allerdings verlässlich so zu regeln sei, müsse in Gesprächen noch geklärt werden.

Bürgermeister Matthias Bauernfeind bekundete, dass er mit dem Antragsteller in Kontakt sei. Seitens des Gemeinderats wurde auch festgestellt, dass man mit der Aufforstung im Grunde total das Tal verriegle, was absolut nicht zu tolerieren sei. Logische Konsequenz: Der Aufforstungsantrag wurde einstimmig abgelehnt.

Der einstige Schmiederhof stand südlich des Hausgartens des Schillingerhofes. Er wurde 1883 an die Evangelische Stiftung Schönau verkauft. Das Hofgebäude ist danach abgebaut und zerlegt worden, um es andernorts wieder aufzubauen.

An den ehemaligen Hof erinnern die heute gebräuchlichen Gewannbezeichnungen Schmiedersgrund und Schmieders Loch.