Mit Hilfe der Flächenbörse des Landschaftserhaltungsverbands sollen Landwirte in Kontakt gebracht werden. Foto: Adler Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesschau des Südwestrundfunks dreht Beitrag in Oberwolfach / Idee des Landschaftserhaltungsverbands des Ortenaukreises im Fokus

Von Markus Adler

Oberwolfach. Die Offenhaltung ist nicht nur im Wolftal ein interessantes Projekt, sondern auch die Landesschau des Südwestrundfunks hat sich dieses Themas angenommen. "Das Nachrichtenmagazin hat sich beim Landschaftserhaltungsverbands (LEV) des Ortenaukreises gemeldet und Interesse an unseren Erfahrungen bekundet", erläutert Bürgermeister Jürgen Nowak.

"Wir sind dabei, gemeinsam mit dem Landschaftserhaltungsverbands auf allen Ebenen für dieses Thema zu werben, weil das Bewusstsein dafür noch nicht bei allen wirklich angekommen ist", weiß Nowak. Mit allein zehn Aufforstungsanträgen in diesem Jahr sieht sich insbesondere das untere Wolftal besonders betroffen von den Strukturveränderungen in der Landwirtschaft, bei denen es auch von Seiten der Gemeinde zu reagieren gilt. Stehen die Bäume erst einmal, wird es noch viel schwerer, die Fläche zu einem späteren Zeitpunkt überhaupt noch einmal in Pflege zu bringen.

"Unser Bemühen ist es, mit den Beteiligten ins Gespräch zu kommen und auch die fachliche Beratung durch den LEV des Ortenaukreises ins Spiel zu bringen", weiß Nowak. Oft ist es im direkten Gespräch mit den Beteiligten möglich, flexible Lösungen zu erarbeiten, dass es vielleicht nicht zu der Aufforstung auf der ganzen Fläche kommt. Allerdings braucht es dazu viel Geduld und Fantasie, aber ohne dieses Bemühen wird es die Offenhaltung künftig noch deutlich schwerer haben, sind sich alle Beteiligten sicher. "Viele Landwirte im Rheintal haben inzwischen auch Schwierigkeiten, geeignete Wiesenflächen für die Beweidung zu finden. Da können die Flächen bei uns eine willkommene und günstige Alternative sein", erläutert Nowak. "Ein Beitrag im Fernsehen erzielt einen relativ hohen Aufmerksamkeitswert. Ich werde auf das Thema häufig angesprochen", sagt der Oberwolfacher Schultes.

Wie funktioniert das mit der Flächenbörse auf der Homepage des LEV eigentlich konkret? Über einen Link werden die vorhandenen Angebote und Gesuche aufgelistet. Übrigens übersteigen die Suchanfragen nach Flächen die Angebote aktuell deutlich – nur einem Flächenangebot stehen sieben Gesuche gegenüber.

Die Motivation des LEV ist klar: " Jede Fläche, die wieder einer Nutzung zugeführt werden kann, ist ein Gewinn für die Kulturlandschaft und für die Gesellschaft", heißt es in der Projektbeschreibung der Flächenbörse. "Die Aufgabe der Flächenbörse ist eigentlich nur, den Kontakt herzustellen – ob die beiden Partner dann zusammenkommen, finden diese dann recht schnell selbst heraus", sagt Nowak. Verbessern wollen Regina Ostermann und Anne Marie Jarry noch die Navigation auf der Flächenbörse, aber erste Erfolge sind bereits vorzuweisen. "Auf diesem Wege konnte bereits eine Hofstelle mit den zugehörigen Flächen, die seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet wurden, vermittelt werden."

Weitere Informationen: Anne-Marie Jarry, Telefon 0781/8 05 73 13, E-Mail: anne-marie.jarry@lev-ortenaukreis.de