Oberwolfach hat touristisch Einiges zu bieten: Der Gemeinderat hat nun die Übernachtungs- und Besucherzahlen in seiner Sitzung jüngst zur Kenntnis genommen. Repro: Steitz Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Zuwachs des Gästeandrangs bei "Grube Wenzel" und MiMa / Übernachtungszahlen allerdings um 1,5 Prozent gesunken

Ein leichtes Minus müssen die Touristiker bei den Übernachtungszahlen hinnehmen: 2017 sind diese im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent geringer ausgefallen (siehe Info). Dafür gibt es immer mehr Besucher in der Grube Wenzel und beim MiMa.

Oberwolfach . Das Minus begründete Bürgermeister Matthias Bauernfeind mit dem Trend, dass Urlaube kürzer werden. Sehr erfreulich sei hingegen die Steigerung beim Museum für Mineralien und Mathematik (MiMa), betonte Bauernfeind bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Waren es 2016 noch 6048 Besucher, so konnte die Einrichtung diesen Wert 2017 um 306 auf 6354 Gäste steigern. Bauernfeind und die Gemeinde hatten während der Sommerferien auch in Kooperation mit unserer Zeitung Mathe-Einser-Schülern den Eintritt spendiert. Das hat sicherlich auch zum Ergebnis im August, dem Spitzenreiter der Statistik, geführt. Im Vergleich zum Vorjahr weist er ein Plus auf: 2017 waren es 1318 Gäste, 2016 lediglich 1054 Besucher.

Gemeinderatsmitglied Dietmar Baur war (FW) nicht ganz zufrieden. "Das MiMa hat immer 6000 Besucher im Schnitt. Gibt es da nicht mehr Potenzial?", fragte er Bauernfeind. Dieser erwiderte, die drei Partner, darunter auch das Mathematische Forschungsinstitut Oberwolfach (MFO), seien immer dabei, die Einrichtung weiter zu entwickeln. Es sei aber ein Spagat zwischen den Beteiligten mit unterschiedlichen Interessen.

Pädagogische Bausteine

Mittelfristiges Ziel sei es, pädagogische Bausteine anzubieten. "Wir wollen ein spezielles Format für Schulklassen etablieren", sagte Bauerfeind, der Baurs Hinweis aufnahm. Baur hatte erzählt, er habe sich mit einem Zeller Schulleiter unterhalten und dieser habe das MiMa nicht gekannt.

Auch die Printmedien vom MiMa seien schon erneuert worden. Und die Gemeinde ist gerade dabei, zu prüfen, ob auch ein öffentliches W-Lan dort eröffnet werden kann. So ist Bauernfeind optimistisch, dass die Gemeinde auf einem guten Weg ist. Dies mache sich auch darin bemerkbar, dass zumindest seit 2015 die Einrichtung ihre Besucher jedes Jahr um rund 300 Personen habe steigern können.

Was das Besucherbergwerk Grube Wenzel betrifft, so sei die Gemeinde laut Bauernfeind auch dabei, Aktionen zu planen, um sich abheben zu können. "Da muss man einfach mal schauen, ob das funktioniert", sagte Bauernfeind. Zudem sei mit einer Weinmanufaktur eine Kooperation geplant, was die Gemeinderatsmitglieder amüsant fanden.

Zur Kenntnis nahm das Gremium somit auch die Zahlen der Grube Wenzel. Dort fanden sich insgesamt 8337 Personen ein – eine Steigerung um 515 Gäste im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hoch frequentiert war das historische Silberbergwerk in den Monaten Juli und August mit 1339 und 1915 Besuchern.

Ratsmitglied Erna Armbruster (FW) vertiefte die Entscheidung (wir haben berichtet) der Gemeinde, sich dem Wolftal-Tourismusverbund komplett angeschlossen zu haben. Sie wollte daher wissen, ob die Türen zum Schwarzwald Tourismus Kinzigtal (STK) noch offen stünden. "Man würde uns sehr gerne als Mitglied begrüßen", so Bauernfeind. Ob es sanfte Optionen für eine Mitgliedschaft gebe, fragte Armbruster. Das Kinzigtal sei attraktiv. "Bislang gibt es keine ›soft options‹", betonte Bauernfeind und versicherte, auch "nicht auf absehbare Zeit".

Richtige Entscheidung

Gemeinderatsmitglied Martin Rebbe (FW) fand: "Die Nationalparkregion zieht mehr Besucher an als das Kinzigtal." Und stellte klar: "Zu dieser Entscheidung stehe ich voll und ganz." Martin Welle (CDU) regte Fortbildungen in Oberwolfach an und stieß auf Bauernfeinds Zustimmung. "Ich bin da relativ bei Ihnen", sagte dieser. Welle schlug vor, Industriefirmen und interkommunale Träger für den Standort zu begeistern. Bauernfeind verwies auf bereits erfolgte Gastgeberfahrten und urteilte: "Was man nicht erlebt hat, kann man nicht bewerben."

2017: insgesamt 61 044 Übernachtungen und 15 016 Ankünfte

 2016: zusammen 61 950 Übernachtungen sowie 14 993 Ankünfte

  Veränderung: minus 1,5 Prozent (906 Übernachtungen) und plus 0,2 Prozent (23 Ankünfte)