Beim Besuch der Abgeordneten in den Seitentälern Oberwolfachs (von links): Roland Haas, Reinhard Sum, Sandra Boser, Manfred Schmider, Jürgen Armbruster und Wilhelm Bonath.                                  Foto: Haas Foto: Schwarzwälder-Bote

BLHV informiert grüne Abgeordnete Sandra Boser über den Alltag. Zusätzliche Standbeine.

Oberwolfach - Der BLHV aus Oberwolfach wollte der grünen Landtagsabgeordneten Sandra Boser einen "normalen" Hof zeigen. In den Seitentälern bekam die Wolfacherin aus erster Hand Infos über die wenig einträgliche Arbeit zur Offenhaltung der Landschaft, die mit hohen Aufwand verbunden ist.Neben dem vollzähligen Vorstand des BLHV-Ortsvereins Oberwolfach waren auch BLHV-Kreisvorsitzender Ulrich Müller sowie zahlreiche Oberwolfacher Landwirte in der rund 50 Personen umfassenden Besuchergruppe vertreten.

Sandra Boser besuchte den Mathesenhof von Elfriede und Alfred Rauber im Frohnbach und den Dohlenbacherhof von Christine und Jürgen Armbruster auf dem Hapbach. Diesen beiden Höfen ist gemeinsam, dass es zur Freihaltung des Geländes rund um den Hof ein aufwendig in Handarbeit zu bewältigendes steiles und teilweise auch feuchtes Hanggelände zu bewirtschaften gilt. Aus diesem Grunde betreiben beide noch Viehwirtschaft.

Jürgen Armbruster hält beispielsweise 14 Ziegen, fünf Schafe, 19 Rinder und zwei Bergponys. Letztere sind vor allem für die Gastfamilien in der dem Hof angegliederten Ferienwohnung gedacht. Sowohl Familie Armbruster wie auch Familie Rauber im Frohnbach sind sich der schönen Lage ihrer Höfe bewusst und so aus innerer Überzeugung heraus bereit, den hohen Aufwand zu leisten, die Landschaft freizuhalten. Sie geben allerdings zu bedenken, dass ihnen dieser "Luxus" nur dadurch ermöglicht wird, dass beispielsweise Ehefrau Elfriede Rauber seit Jahrzehnten bei VEGA in Schiltach und Jürgen Armbruster einen Teilarbeitsjob bei Supfina in Wolfach ausüben können. Dies sind die verlässlichen monatlichen Einkommen, die durch die Einnahmen aus der Landwirtschaft ergänzt werden.

Im Gespräch mit Sandra Boser wurde artikuliert, dass die Landwirte zunehmend unter der Bürokratisierung zu leiden haben. Wo früher über das Landwirtschaftsamt mit der Außenstelle in Haslach auch noch hilfreiche Beratung geboten wurde, fänden heute im Grunde nur noch ständige Kontrollen statt, hieß es.

Sorgen machen sich alle um die Zukunft: Wird jemand aus der Familie bereit sein, die Doppelbelastung zwischen einem normalen Beruf und der wenig einträglichen Arbeit in der Landwirtschaft zu schultern? Boser konnte sich ein Bild davon machen, wie schwer es sein wird, der kleinstrukturierten Landwirtschaft für die Zukunft durch eine Politik mit Augenmaß und in Tuchfühlung mit den Menschen vor Ort eine Per-spektive zu bieten.