Die Hofmühle beim Diesemichelshof und das Mühlenfest lockten viele Besucher an. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Veranstaltung: Fest des Polio-Hilfe-Vereins lockt viele Besucher an / Erlebnis-Spielplatz für die Kinder

Mit Hilfe vieler freiwilliger Unterstützer hat der Polio-Hilfe-Verein wieder sein alle zwei Jahre stattfindendes Mühlenfest im Oberwolfacher Rankach veranstaltet. Trotz des regnerischen Wetters ließen sich viele Gäste einen Besuch nicht nehmen.

Oberwolfach. "Do trifft mr die alte Wolfacher mol wieder hufewies", nannten zwei nach Villingen "ausgewanderte" Oberwolfacher Ehepaare als Hauptgrund, warum sie das alle zwei Jahre stattfindende Mühlenfest auch in diesem Jahr trotz der zeitweiligen Wetter-Misere nicht versäumen wollten. Nicht anders waren die Beweggründe eines Ehepaars aus Bad Peterstal, das am Pfingstmontag die uralte früher oft begangene kurze Verbindung über die Littweger Höhe zu Zeiten der Sperrung der Landstraße nach Schapbach besonders zu schätzen wusste. "So kann man die Kontakte zur alten Heimat erhalten", meinten sie.

Natürlich schätzten sie zusammen mit den vielen anderen Festgästen auch das Mittagsmahl und den Nachtisch mit hausgemachten Kuchen und duftendem Kaffee.

Fast alle Teile sind aus Holz gefertigt

Mit ihrem Besuch wollten sie auch den rührigen Polio-Hilfeverein mit vor allem Rankacher Wurzeln unterstützen, wurde als weiterer wichtiger Beweggrund von den Besuchern genannt. Der Vorsitzende Otto Bonath ist allen ein vertrauter Bekannter. Von allen Seiten gab es viel Lob für ihn selbst und das Bewirtungsteam um ihn herum. Mit der Kolpingfamilie und dem Kirchenchor weiß er zwei weitere Vereine besonders hilfreich hinter ihm stehend.

Hof-Bewirtschafter Lorenz Echle und Alt-Bauer Gebhard Echle konnten nicht oft genug das Funktionieren des originellen Mühlen-Mechanismus erklären. Fast alle Teile sind aus Holz gefertigt und erweisen noch immer ihre Dienste. Etliche sind allerdings bei der gründlichen Restaurierung vor knapp 30 Jahren erneuert worden. Gefreut hätte sich sicher auch Mühlenbauer Fritz Brüstle über das große Interesse, das "seinem Rankacher Kleinod" noch immer entgegen gebracht wird.

Gäste blättern in der ausgelegten Chronik

Einheimische und Auswärtige haben sich gleicherweise für das historische Mahlwerk interessiert und sind dabei miteinander ins fachkundige Gespräch gekommen.

Viele haben auch in der ausgelegten Chronik geblättert, um sich zur Mühlenaktion des Oberwolfacher Schwarzwaldvereins kundig zu machen. Sie haben sich so ein Bild gemacht, wie schwer die damaligen Rentner um Walter Sum, Emil Dieterle, Mathias Schoch, Helmut Keßler und dem inzwischen mehr als 90 Jahre alten Johannes Armbruster und vielen mehr an den Samstagen geschuftet haben, um die Mühle wieder in Gang zu bringen. Uhlbauer Hermann Dieterle war behilflich, um die schweren Sandsteine für die Bogenbrücke vom Schwarzenbruch herunter zu karren, die vom damals noch bärenstarken Alois Schoch ohne viel Aufhebens auf die Ladepritsche gehievt wurden.

Für die Führungscrew des Polio-Hilfe-Vereins Kenia-Oberwolfach hieß es im Nachhinein wieder alles abzuräumen, während es so mancher der treuen Besucher kaum erwarten kann, bis es in zwei Jahren wieder heißt: "Hit isch Miehlefeschd bim Diesemichelshof im Ranke! Do mießemer unbedingt na!"

Schlimm wurde die Mühlen-Aktion durch das Hochwasser im Frühjahr 1991 zurückgeworfen. Der gerade ausgehobene Mühlengraben, so war zu sehen, war hinterher wieder randvoll mit Sand und Kies gefüllt – und etliche Arbeiten mussten von neuem angepackt werden.