Fünf Erlebnisführer der Grube Wenzel Hannes Springmann (von links), Eva Wild, Klaus Schäfle, Ronja Mayer und Fritz Brodbeck mit Bürgermeister Matthias Bauernfeind (Zweiter von rechts). Foto: Steitz Foto: Schwarzwälder Bote

Schnuppertag: Gemeinde initiiert Aktionstag für Interessierte in Grube Wenzel / Jeder kann mitmachen

Die Gemeinde Oberwolfach sucht neue Erlebnisführer für die Grube Wenzel. Daher lädt sie für Sonntag, 25. Februar, zum Schnuppertag ein. Die Hobby-Guides haben unterschiedliche Motivationen und bereits verschiedenste Erfahrungen gemacht.

Oberwolfach . "Ich finde es toll, dass ich mit anderen Menschen zu tun habe", sagt Ronja Mayer. Die Oberwolfacherin besucht die zwölfte Klasse des Robert-Gerwig-Gymnasiums (RGG) Hausach. In ihrer Freizeit ist sie Erlebnisführerin der Grube Wenzel. Für eine pauschale Vergütung führt die Zwölftklässlerin immer wieder Touristen durch die Grube und bekennt: "Mir macht es Spaß, dabei vorzutragen."

13 Erlebnisführer sind bei der Grube Wenzel aktuell aktiv. Doch der Besucheransturm kann durch diese Helfer fast nicht abgedeckt werden. Laut Bürgermeister Matthias Bauernfeind haben 2017 allein 8337 Gäste die Einrichtung unter Tage besucht. 2014 waren es 6973 Personen, 2015 insgesamt 6796 Menschen und 2016 schon 7822 Besucher. In dieser Statistik sind Bauernfeind zufolge nicht einmal die Kinder, die die Grube kostenlos besuchen, sondern nur die zahlenden Gäste verzeichnet.

Diese Tendenz lässt die Gemeinde Oberwolfach als Trägerin an ihre Kapazitätsgrenze stoßen. Daher sucht sie nun auch nach neuen Erlebnisführern. "Vom rüstigen Rentner bis zum Schüler kann jeder mitmachen", informiert Bauerfeind beim Pressegespräch am Donnerstagabend im Rathaus. Wer am Schnuppertag nicht teilnehmen kann, aber Interesse hat, darf sich jederzeit bei der Gemeinde melden.

Die Gruppengrößen in dem einstigen Silberbergwerk variieren zwischen zehn und 20 Personen. Die Besucher stammen unter anderem aus den Niederlanden, Israel und der Arabischen Welt. Oberwolfach sei als mineralienreiche Gegend sogar den Australiern ein Begriff, berichtet Klaus Schäfle, ein weiterer Erlebnisführer.

Viele Sprachkenntnisse mitzubringen, sei gut, aber kein Muss. In die Materie werden die angehenden Guides auch mithilfe von Fachliteratur sowie durch das Begleiten eines bereits versierten Grubenführers eingearbeitet.

"Man sollte Interesse fürs Bergwerk mitbringen", findet Gruben-Mitstreiter Hannes Springmann, der wie Mayer das RGG besucht und sich bei der Grube Wenzel etwas dazu verdient (siehe Informationskasten).

Der baldige Schnuppertag soll nun von 13 bis 17 Uhr den Interessierten – ob jung oder alt – die Hemmschwelle nehmen. Bei Eva Wild hat das bereits geklappt. "Man wird schon mutiger", sagt sie. Die Schülerin habe gelernt, sich bei Führungen mit Jugendlichen durchzusetzen. Auch verschwinde die Angst, Fehler beim Vortragen in der fremden Sprache zu machen.

Zudem sei die Gemeinschaft der Erlebnisführer gut. "Jeder hilft jedem", unterstreicht Wild. Und Schäfle fügt hinzu: "Es ist hoch interessant; man hat immer was zu tun und lernt neue Leute kennen."

Die Erlebnisführer der Grube Wenzel erhalten für eine Entdecker-Tour 18 Euro. Eine Erlebnis-Führung wird mit 27 Euro vergütet.