Foto: Schwarzwälder-Bote

Christian Bröhl startet zum Freiwilligendienst in Israel und berichtet für den SchwaBo

Der Oberwolfacher Abiturient Christian Bröhl beginnt in zwei Wochen seinen einjährigen Freiwilligendienst in Israel. In der Jugend- und Behindertenbegegnungsstätte "Beit Noah" an Kloster Tabgha kümmert er sich um Behindertengruppen aus Israel und Palästina.

Oberwolfach. Christian liebt große Sprünge – als Weitspringer der Leichtathletikabteilung des TV Haslach. Einen großen persönlichen Sprung plant der 18-Jährige für die nächsten zwölf Monate: Am 29. Juli beginnt ein einwöchiges Vorbereitungsseminar in Königswinter, und am 10. August startet er vom Euro-Airport Basel in Richtung Israel.

Ziel ist die Jugend- und Begegnungsstätte "Beit Noah" in unmittelbarer Nachbarschaft zum Benediktinerkloster in Tabgha, einem bekannten Pilgerort am See Genezareth. Dort wird sich der Kinzigtäler als Volontär im Rahmen des Freiwilligendiensts um Behindertengruppen aus Israel und Palästina kümmern, bei der Gartenarbeit und der Instandhaltung der Anlage sowie beim Verkauf im Klosterladen mithelfen.

Die Motivation zu diesem doch recht mutigen Schritt erhielt der Jüngste von fünf Geschwistern durch zwei mehrwöchige Pilger- und Solidaritätsreisen 2014 und 2015 gemeinsam mit seinen Eltern, Diakon Willi und Renate Bröhl, ins Heilige Land. Die erste Reise verlängerte er gemeinsam mit dem Reiseführer, einem Pater, um eine Woche und knüpfte von Bethlehem aus erste Kontakte zu palästinensischen Familien. Mit einigen steht er via Skype auch weiterhin in Verbindung.

Bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen ist eine der Triebfedern für die Entscheidung des jungen Mannes, ein Jahr in "Beit Noah" zu verbringen. "Dafür ist die Begegnungsstätte perfekt geeignet, zumal hier junge Menschen aus Israel und Palästina aufeinander treffen. Im Prinzip kann ich mit meinem Einsatz auch einen kleinen Beitrag zum Friedensprozess im Nahost-Konflikt leisten". Darüber hinaus freut sich Bröhl auf die Arbeit mit jungen Behinderten. "Eine prägende Erfahrung wird für mich aber auch sein, das Spannungsfeld unterschiedlicher Religionen auf engstem Raum zu erleben, beispielsweise in Jerusalem, wo sich die in verschiedenen Einrichtungen eingesetzten Volontäre des Vereins vom Heiligen Lande an den Wochenenden regelmäßig treffen und austauschen."

Auch Christian Bröhl wird von dieser Organisation, die sich seit mehr als 150 Jahren für die Menschen im Nahen Osten engagiert und für Versöhnung, Verständigung und Frieden steht, zu seinem Friedensdienst entsandt. Rund 600 Euro muss der eingetragene Verein monatlich für Unterkunft, Verpflegung und Versicherungen pro Volontär aufbringen. Um die Begegnungsstätte erhalten und die Ferienfreizeiten für Behinderte auch weiterhin kostenfrei anbieten zu können wird erwartet, dass die Volontäre auch einen moderaten Beitrag zu den Kosten beisteuern. Aus diesem Grund hat Bröhl einen Förderkreis gegründet. Wer sich darüber informieren will, kann per E-Mail an christianbroehl@gmx.de oder unter Telefon 07834/86 79 35 mit ihm Kontakt aufnehmen.