Eine von drei Konzentrationszonen: Der Burzbühl liegt im Bereich rechts vom Messturm über dem Bergbauernhof im Frohnbach. Archivfoto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Windkraft: Verwaltungsgemeinschaft weist Standorte für FNP aus / Substanzieller Beitrag von 74 Hektar

Die Signale in Sachen Windkraft für den Flächennutzungsplan (FNP) der Verwaltungsgemeinschaft Wolfach/Oberwolfach stehen auf Grün. Der Oberwolfacher Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Genehmigung beim Landratsamt einzuholen.

Oberwolfach . Der Beschluss in der Ratssitzung am Dienstagabend fiel mit einer Gegenstimme, wurde aber nicht ganz ohne Diskussion gefasst.

Planer Holger Fischer erläuterte in einer Zusammenfassung das bisherige Prozedere und verlas die Ergebnisse der Gesamtabwägung unter Berücksichtigung verschiedener Stellungnahmen zu den vorgesehenen Anlagenstandorten Am Pilfer, Hohenlochen und Burzbühl. "Ich kann mir nicht vorstellen, was mehr gemacht werden könnte", meinte Fischer und wies darauf hin, dass sämtliche Unterlagen öffentlich einsehbar sind.

Der sogenannte substanzielle Beitrag betrage nach Wegfall des Standorts Gütschkopf 74 Hektar. Wie letzteres zeige, sei die Planung dynamisch und niemand davor gefeit, dass aus beispielsweise Artenschutzgründen die Fläche dann doch nicht bespielbar sei. "Wir gehen davon aus, dass wir im FNP eine Fläche ausweisen, die bebaut werden kann", meinte Bürgermeister Matthias Bauernfeind. Wenn dem Investor dies später, aus welchen Gründen auch immer, vom Landratsamt verwehrt werde, läge dies nicht in der Hand der Gemeinde. "Wir halten uns starr an die gesetzlichen Vorgaben", stellte der Bürgermeister fest. Bei allen Schwierigkeiten des Findungsprozesses hätten die Wolftäler nun den "kleinsten gemeinsamen Nenner" gefunden.

Nicht billigen konnte den Feststellungsbeschluss Gemeinderat Martin Welle (CDU) und stimmte dagegen. "Die Abwägungen hätten differenzierter betrachtet werden müssen", wollte Welle im Protokoll festgehalten wissen. Die Gemeinderäte Roland Haas (FW) und Johannes Sum (CDU) nahmen aus Befangenheitsgründen im Zuhörerbereich Platz.

Nachgefragt wurde von Gemeinderat Dietmar Baur (FW), ob die Höhe der Windkraftanlagen im FNP beschränkt werden könne. Davon riet Fischer ab, weil dies seiner Ansicht nach eine erneute Offenlage erforderlich machen würde.

Hinsichtlich einer befürchteten Lärmüberschreitung von 45 Dezibel meinte der Planer, dass in dem Fall nachjustiert werden müsse. "Oft sind es Millimeterbereiche im Transformatorenbereich", so Fischer.

Der überwiegende Tenor im Rat war, dass die Verwaltungsgemeinschaft mit dem FNP die Standorte von Windkraftanlagen mit regulieren könne und so nur eine Talseite der Gemeinde betroffen ist.

 Februar 2018: Stadtrat Wolfach trägt einstimmig das Konzept des Flächennutzungsplans (FNP) mit. Das Regierungspräsidium erklärt, mit dem substanziellen Beitrag so einverstanden zu sein.

Mai 2017: Die Wolfacher und Oberwolfacher legen in zeitgleich stattfindenden Sitzungen drei Konzentrationszonen fest: Pilfer in Wolfach sowie Hohenlochen und Burzbühl in Oberwolfach. Das "Ja" fällt einigen Lokalpolitikern nicht leicht.