Es herrschte reges Interesse: Der Sitzungssaal im Oberwolfacher Rathaus war voll Platz besetzt. Foto: Jehle

Wohlfahrtsverein der katholischen Kirche übernimmt das Pflegeheim St. Luitgard

Oberwolfach - Die Würfel sind gefallen: Die mit Spannung erwartete Entscheidung über die Trägerschaft des St. Luitgard-Pflegeheims fiel bei der Abstimmung des Gemeinderats in Oberwolfach zugunsten des Caritasverbands Kinzigtal aus.

Mit nur einer Gegenstimme entschied sich der Oberwolfacher Gemeinderat am Dienstag für das im März vorgestellte Konzept "Sozial- und Pflegezentrum St. Luitgard" der Caritas. Anschließend wurde eine sechsköpfige Arbeitsgruppe eingerichtet, um mit dem künftigen Betreiber die abschließenden vertraglichen Regelungen zu verhandeln. Diese werden dem Gemeinderat nach Abschluss noch einmal zur Entscheidung vorgelegt.

Schon weit vor Beginn der Beratung waren die Besucherränge im Sitzungssaal gut gefüllt und eilig wurden noch etliche Stühle aufgestellt. Bürgermeister Matthias Bauernfeind ließ den langen Prozess der Entscheidungsfindung noch einmal Revue passieren und betonte, dass es keine leichte Entscheidung sei.

Der Ratsbeschluss zeichnete sich indes schnell und eindeutig zugunsten des Caritasverbands ab.

Lediglich die Gemeinderätin Monika Luxem-Fritsch (FW) favorisierte das Johannes-Brenz-Heim (Arge Zuhause im Wolftal). Ihrer Meinung nach sollten die Veränderungen für die Menschen so gering wie möglich gehalten werden und auch das Personal solle als Team möglichst ohne Bruch weiterarbeiten können.

Alle Gemeinderäte betonten, sich intensiv mit den Konzepten der beiden Bieter auseinandergesetzt zu haben. Bauernfeind unterstrich, dass die von der Gemeinde gewünschten Kriterien "rauf und runter" diskutiert worden seien. Letztendlich sei für ihn ausschlaggebend gewesen, dass die Konzeption der Caritas seiner Meinung zukunftsfähig für Oberwolfach sei.

Für Gemeinderat keine leichte Entscheidung

Gemeinderätin Erna Armbruster (FW) bekannte, dass sie die Entscheidung als schwierigste ihrer zwanzigjährigen Ratstätigkeit erlebt habe. Ihr sei wichtig, dass sich die Belegschaft des Pflegeheims unter der neuen Führung "wiederfinden" könne.

Gemeinderat Dietmar Baur (FW) hat sich nach seinen Worten nach reiflicher Überlegung für das Gesamtkonzept der Caritas entschieden und auch Fraktionskollege Martin Dieterle gefiel das "komplette Konzept an einem Standort".

Für Gemeinderat Martin Rebbe (FW) war wesentlich, dass Demenzkranke in den Alltag integriert werden. Allerdings ist seiner Meinung nach die Rekrutierung von Nonnen als Fachkräfte kritisch zu sehen.

Klaus Schäfle, Heimfürsprecher des Oberwolfacher Pflegeheims, bedankte sich für die "tolle Arbeit" aller Beteiligten. Der Dank des Bürgermeisters galt Markus Harter, Geschäftsführer des Brenz-Heims, für das gezeigte Engagement.

Harter seinerseits gratulierte dem Geschäftsführer der Haslacher Caritas Detlef Kappes und wünschte dem Pflegeheim St. Luitgard, dass es weiterhin zum Wohle der Bewohner und Bürger tätig sei. Kappes bedankte sich für das in die Caritas gesetzte Vertrauen und freut sich seinen Worten nach auf ein gutes Miteinander.

Info: Arbeitsgruppe

Zur Arbeitsgruppe St. Luitgard gehören als Vorsitzender Bürgermeister Matthias Bauernfeind, die Gemeinderäte Monika Luxem-Fritsch, Martin Dieterle und Dietmar Baur (Stellvertreter: Erna Armbruster, Regina Sum und Martin Rebbe), für die Pflegedienstleitung Daniela Mosmann und für die Kaufmännische Leitung des Pflegeheims Thomas Springmann.