De 22-jährige Hornistin Laura Stanger aus Oberdigisheim leitet die Juka Obernheim. Foto: Hoffmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein: Laura Stanger ist leidenschaftliche Musikerin und Dirigentin der Obernheimer Jugendkapelle

Laura Stanger liebt es, Horn zu spielen. Sie arbeitet auch gerne mit dem Nachwuchs. Die 22-Jährige ist Dirigentin der Jugendkapelle Obernheim und bereitet sich auf zwei besondere Konzerte im kommenden Jahr vor.

Von Volkmar Hoffmann

Obernheim/Meßstetten. Die Musik hat bei Familie Stanger in Oberdigisheim einen hohen Stellenwert: Lauras Vater war Vorsitzender des Musikvereins Oberdigisheim, die Mutter engagierte sich ebenfalls im Verein, und die Schwester spielte Saxofon. Das färbte auch auf sie ab. Bereits im Kindergartenalter besuchte sie die musikalische Früherziehung im Musikverein Oberdigisheim und lernte als Fünfjährige, Blockflöte zu spielen. Später wollte sie sich der Trompete zuwenden, doch die Eltern überredeten sie zu einem Versuch mit dem Horn. Einige Jahre lang erhielt sie Unterricht von Dirigent Heinz Silbernagl. Von 2003 bis 2006 spielte sie in der Jugendkapelle, danach bei den Aktiven.

Das Waldhorn – die "Seele des Orchesters"

Doch das reichte ihr nicht. Der frühere Dirigent des Musikvereins Obernheim, Reinhold Helble, lud sie zu Proben nach Obernheim ein, wo sie ihr Spiel weiter verbesserte. Auf Anraten von Silbernagl besuchte sie die Musikschule Balingen und nahm dort Hornunterricht bei Gerda Schänzel-Brall. Längst war sie davon überzeugt, dass das Waldhorn die "Seele des Orchesters" ist.

2007 wechselte Laura Stanger von der Jugendkapelle in die aktive Kapelle des Musikvereins "Lyra" Obernheim und spielte zudem sechs Jahre lang in der von Thomas Wunder und Joachim Mager geleiteten Jungen Bläserphilharmonie Zollernalb. Darüber hinaus erhielt sie von 2008 bis 2011 Klavierunterricht von Albrecht Bieber.

Nur "Herumwedeln" genügte ihr einfach nicht

Mit 18 Jahren beendete sie den Hornunterricht; bald darauf übernahm sie die Leitung der Obernheimer Zöglingsgruppe. Da sie aber nicht "amateurhaft rumwedeln" wollte, wie sie sich ausdrückt, nahm sie bei Joachim Mager Dirigierunterricht – und nach seinem Rücktritt die Leitung der Jugendkapelle, um Vize-Dirigent Karl-Heinz Dreher zu entlasten. Eigentlich nur "vorübergehend", aber aus der Interims- ist längst eine Dauerlösung geworden.

Ihrem eigenen Instrument, dem Horn, hat Laura Stanger eine wichtige Rolle zugedacht: die der Schaltzentrale, der Vermittlerin zwischen Blech- und Holzbläsern sowie dem Schlagzeug. Der Spaß am Musizieren, ein guter Zusammenhalt und ein Umgang auf Augenhöhe sind ihr besonders wichtig: "Ich muss genau hinhören, sensibel für jeden Einzelnen sein und gleichzeitig alle Musiker zusammenführen. Keine leichte Aufgabe, aber ich merke, dass die Jungen mir vertrauen."

Vor dem ersten großen Auftritt beim Frühjahrskonzert der Jugendkapelle in Obernheim war sie ein bisschen nervös. Doch das, sagt sie, sei normal: Ihr fehle halt noch etwas Erfahrung – in den C-Lehrgängen an der Musikakademie Kürnbach will sie die nun erwerben. Wichtig ist ihr, dass Zug in des Sache ist, dass man sich weiter entwickelt – auch in der Jugendkapelle – und gemeinsam auf ein Ziel hinarbeitet. Auf das Jahr 2016 freut sie sich schon: Tolle Projekte, etwa das Frühjahrskonzert und ein gemeinsames Konzert mit dem Musikkorps Ulm im November, stünden auf dem Programm.