Nicht jeden überzeugte Bürgermeister Josef Ungermann bei der Infoveranstaltung. Foto: Böhler Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Gut besuchter Infoabend in der Festhalle

Obernheim.In Obernheim erhitzt der geplante Umzug der Feuerwache in die ehemalige Grundschule immer noch die Gemüter. Deshalb veranstaltete die Gemeinde einen Informationsabend zum Thema. "Uns ist klar, dass das ein Kompromiss ist – aber eben einer, mit dem wir alle leben können", gab Bürgermeister Josef Ungermann den Bürgern in der gut besuchten Obernheimer Festhalle zu bedenken. Mit "wir" waren offenbar vor allem der Gemeinderat und er selbst gemeint. Denn diejenigen Bürger, die sich aus unterschiedlichen Gründen gegen das schon 2016 genehmigte Projekt aussprachen, konnte er mit seinen Argumenten nicht vollends überzeugen.

Zuvor hatte Ungermann für die Entscheidung des Gemeinderats geworben, das alte Grundschulgebäude mittels Umbauarbeiten in die neue Feuerwache umzufunktionieren. Letztlich sei die Kostenfrage für die Entscheidung ausschlaggebend gewesen. Denn der Gegenentwurf, ein Neubau auf der grünen Wiese, würde mit geschätzten 1,5 Millionen Euro knapp 400 000 Euro mehr kosten als das vom Gemeinderat beantragte Projekt. Außerdem würden Räumungs- und Gartenarbeiten anfallen, die zusätzlich laufende Kosten verursachen würden. Der Standort im Ortskern dagegen habe den Vorteil, dass dort sowieso geräumt werden müsse und die Feuerwehr zudem im Ernstfall schneller an der Einsatzstelle sei.

Die Feuerwehr verdränge das im alten Schulgebäude untergebrachte Kulturzentrum der Gemeinde, klagte ein Bürger. Das sei schade, aber wenigstens der im Haus untergebrachte Jugendraum dürfe bleiben, erklärte Ungermann. Eine Lärmdämmung in der Zwischenwand werde verhindern, dass die Feuerwehrleute im Aufenthaltsraum etwa durch herüberdringende Geräusche gestört würden. "Wir haben uns schon Gedanken gemacht. Wir haben nicht einfach gesagt: ›Do mach mer’s – mir send Kerle‹."

Auf den Vorschlag, das für den Umbau bewilligte Geld könne man doch umplanen, schaltete sich Markus Haas, Kommandant der Feuerwehr Obernheim, in die Diskussion ein: "Wir stehen unter enormem Druck. Denn wenn uns jetzt ein Fahrzeug ausfällt, kann ich die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr nicht mehr garantieren." Das Problem sei, dass die potenziellen Ersatzfahrzeuge alle zu groß für das alte Feuerwehrgerätehaus seien, daher hoffe er auf eine rasche Lösung.