Für den neuen Kindergarten in Obernheim gibt es jetzt ein Leitbild. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

"Wir machen uns auf den Weg": Leitbild für den neuen Kindergarten in Obernheim / Der Bau ist teurer geworden

Von Judith Fischer

Obernheim. Gemeinsam mit dem Kirchengemeinderat hat der Obernheimer Gemeinderat ein Leitbild für den Kindergarten Obernheim verabschiedet.

Das Erzieherinnenteam des Kindergartens hatte zusammen mit den Elternvertretern und dem Kindergartenausschuss dieses Leitbild für den Kindergarten Obernheim erarbeitet. Das stellte Kindergartenleiterin Karola Müller erstmals dem Gemeinderat vor. Das Motto lautet "Wir machen uns auf den Weg": Die Erzieherinnen "wollen nicht stehen bleiben, sondern sich weiterentwickeln, um so die Kinder bestmöglichst zu fördern und zu unterstützen".

Christlicher Glaube auf kindgerechte Weise

Als fester Bestandteil soll im Kindergarten der christliche Glaube auf kindgerechte Weise vermittelt werden. Durch verschiedene Aktivitäten wie das Mitwirken im Gottesdienst und bei Kirchenfesten ist der Kindergarten in das Leben der Kirchengemeinde und der bürgerlichen Gemeinde eingebunden. Die Erzieherinnen wollen den Kindern genügend Raum und Gelegenheit bieten, um ihre Bedürfnisse zu benennen und im Alltag mitzuentscheiden.

So sollen sich die Kinder zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten entwickeln. Auch eine offene und ehrliche Zusammenarbeit mit den Eltern auf Augenhöhe ist dem Team wichtig. Zudem ist die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie Vereine, Grundschule und Jugendamt wesentlicher Bestandteil des Leitfadens, wobei bei der Zusammenarbeit immer das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen soll.

Nun muss das Leitbild an die Eltern und künftige Nutzer verteilt und im überarbeiteten Internetauftritt des Kindergartens eingestellt werden. Außerdem dient es laut Bürgermeister Josef Ungermann dem Team als Spiegel, den sich die Erzieherinnen ständig selbst vorhalten sollten, um nicht vom Weg abzukommen.

Vor fünf Jahren machte sich der Gemeinderat auf die Suche nach einem neuen Zuhause für den Kindergarten in Obernheim. Zunächst legte sich das Gremium auf das Gebäude der Grundschule fest, doch zwei Jahre später entschieden sich die Ratsmitglieder für den Standort Albin-Moser-Weg. Der Gemeinderat beschloss 2011, dort 16 zusätzliche Kindergartenplätze für Kinder jünger als drei Jahre zu schaffen. Das alte Schwesternhaus und zwei weitere Gebäude in der Straße mussten dafür noch vor den Sommerferien 2012 abgerissen werden. Mit dem Spatenstich am 28. September 2012 begann der Neubau.

Außerdem war eine komplette energetische Sanierung des Altbaus geplant, und Grundstücke wurden zu Parkplätzen ausgebaut. Am 21. Juni 2013 feierten die Obernheimer das Richtfest. Seit dem 24. Februar 2014 ist der neue Kindergarten in Betrieb, und die Kinderkrippe ist nach einem halben Jahr mit zehn Kindern voll belegt.

Die Arbeiten sind noch nicht endgültig abgeschlossen, spätestens bei der Einweihungsfeier am 14. September soll alles fertig sein. Ungermann ist zufrieden: "Es ist eine moderne Kindertageseinrichtung entstanden, die eine zukunftsfähige Kinderbetreuung in Obernheim ermöglicht."

Mit der Planung und Bauleitung beauftragte die Gemeinde den Architekten Thomas Klink aus Spaichingen. Er stellte dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Kostenabrechnung für den Kindergartenneu- und -umbau am Albin-Moser-Weg vor. Ursprünglich ging die Gemeinde von Baukosten in Höhe von insgesamt 1,33 Millionen Euro aus. Jetzt sind die Baukosten gegenüber den ersten Ansätzen um etwa 120 000 Euro gestiegen. Grund dafür waren Baumaßnahmen, mit denen man anfangs nicht gerechnet hatte.

Die Baukosten teilen sich die Gemeinde Obernheim und die katholische Kirchengemeinde St. Afra Obernheim im Verhältnis 70 Prozent bürgerliche Gemeinde und 30 Prozent Kirchengemeinde. Die Kommune übernimmt also einen Kostenanteil in Höhe von knapp 890 000 Euro, und die Kirchengemeinde beteiligt sich mit knapp 390 000 Euro.