So wie in der Straße "Am Scheibenbühl" soll auch auf anderen Straßen mit Spritzbelag gearbeitet werden. Archiv-Foto: Wittmer Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: Der Obernheimer Gemeinderat genehmigt zusätzliche 15 000 Euro für Sanierungen

Der Obernheimer Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung zu überplanmäßigen Ausgaben für den Straßenbau im laufenden Jahr durchgerungen. Dabei soll Spritzbelag zum Einsatz kommen.

Obernheim. Im Haushalt der Gemeinde sind 42 000 Euro für den Straßenunterhalt eingestellt. Der Spritzbelag, der 2017 auf einem Teilstück "Am Scheibenbühl" aufgebracht wurde, ist nach Ansicht der Verwaltung eine gute Investition gewesen. Mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand habe man wesentliche Verbesserungen erzielt, befand Bürgermeister Josef Ungermann.

Er schlug dem Gemeinderat deshalb in der jüngsten Sitzung vor, auch 2018 auf Spritzbelag zu setzen. "Da es im Ortsgebiet und auch bei den Gemeindeverbindungsstraßen viele Bereiche gibt, die nur durch einen Vollausbau fachlich richtig instand gesetzt werden können, könnten durch Spritzbeläge mit dem relativ geringen Betrag von 42 000 Euro mehrere Straßenoberflächen verbessert werden", erklärte er.

Konkret geht es dabei um die Gartenstraße, die Schulstraße, die Bühlstraße, die Straße "Oberer Scheibenbühl" und die "Gasse" genannte Gemeindeverbindungsstraße nach Nusplingen – dort soll vorher der Randbereich ausgekoffert werden. Außerdem stehen der Parkplatz am Sportheim, der Öschweg und die Zufahrt zum Schuppengebiet auf der Liste. Das ergibt knapp 15 000 Quadratmeter insgesamt.

"So können wir sehr viel mit den vorhandenen Mitteln verbessern", begründete Ungermann den Vorschlag. Außerdem, gab er zu bedenken, müsse die Gemeinde 2020/2021 die Kanäle befahren. Im Anschluss würden die entsprechenden Reparaturen fällig. Um diese komme die Gemeinde dann nicht herum; also sei es sinnvoll, die Spritzbetonlösung zu wählen und bei später anfallenden Kanalbauarbeiten die betroffenen Bereiche nachhaltig instand zu setzen.

Bereits im vergangenen Jahr seie aufgrund des geringen Umfangs der Straßenunterhaltungsarbeiten auf eine Ausschreibung verzichtet und der Auftrag zu den Konditionen der Ausschreibung aus dem Jahr 2016 an die Firma Friedrich Stingel aus Schwenningen vergeben worden. Aufgrund des frühen Wintereinbruchs konnte Stingel im vergangenen Jahr jedoch nicht mehr mit den Arbeiten beginnen.

Auf dem aktuellen Plan stehen damit die Stabilisierung des Untergrunds im Randbereich der Gemeindeverbindungsstraße nach Nusplingen, die Belagserneuerung des Fußwegs im Scheibenbühl, diverse Schachtangleichungen und Flickarbeiten. Die Schwenninger Firma hat zugesagt, die Aufträge zum 2017 ausgehandelten Preis zu erledigen. Weitere 5000 Euro möchte Ungermann außerdem für unvorhergesehene Arbeiten einplanen. Summa Summarum kommen so knappe 62 000 Euro für den Straßenunterhalt 2018 zusammen.

10 000 Euro über dem Plan

"Die Verwaltung ersucht den Gemeinderat daher, einer überplanmäßigen Ausgabe von 10 000 Euro zuzustimmen", erklärte der Bürgermeister. Und: "Wir müssen da einen Masterplan machen, wenn wir mit dem Hochbau – sprich, Feuerwehrhaus und Rathaus – durch sind. Wir müssen jetzt einfach ausprobieren, wie tauglich der Spritzbelag auf lange Sicht ist, und dann schauen, was man sich leisten kann und wie man die Prioritäten setzen möchte."

Im vergangenen Jahr sei nichts in Sachen Straßenerhaltung unternommen worden, befanden die Gemeinderäte, also seien die zusätzlichen 10 000 Euro gerechtfertigt. Dass die Gemeindestraße aber nicht bis zur Gemarkungsgrenze saniert werden soll, sorgte für Diskussionen. "Als Bürgermeister würde ich sagen, wir können uns dafür auch 20 000 Euro statt 10 000 Euro leisten, angesichts des Kassenstandes in diesem Jahr. Wenn der Gemeinderat das will", konstatierte Ungermann. Schließlich einigte sich das Gremium darauf, 15 000 Euro an überplanmäßigen Ausgaben zu genehmigen, damit die Gemeindeverbindungsstraße bis zur Gemarkungsgrenze nach Nusplingen erneuert werden kann.

Die Zustimmung wurde einstimmig erteilt, so dass die von Ungermann als "Sorgenkindstraßen" bezeichneten Strecken in einen guten Zustand versetzt werden können. "Um das Thema Uhlandstraße kümmern wir uns in Absprache mit der Feuerwehr, aber das ist ein Tagesordnungspunkt für die nächste Sitzung", informierte der Bürgermeister abschließend.