Schnell rollt die Feuerwehr ihre Schläuche zum "Löschen" aus. Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptübung: Feuerwehr und Rotes Kreuz proben gemeinsam am katholischen Kindergarten

Obernheim. Schrill haben die Brandmelder im Kindergartengebäude gepfiffen, und bereits kurz danach sind die Sirenen der Einsatzkräfte zu hören gewesen: Im katholischen Kindergarten brennt es – so zumindest hat das Szenario für die gemeinsame Hauptübung der Feuerwehr Obernheim und des DRK Obernheim-Oberdigisheim gelautet.

Zahlreiche Schaulustige hatten sich rund um das Gelände des Kindergartens versammelt, um das Geschehen zu verfolgen. Unter ihnen auch Feuerwehrkommandant Markus Haas: Er nahm nicht aktiv teil, sondern machte sich gemeinsam mit Bürgermeister Josef Ungermann und Gemeinderäten ein Bild von der Zusammenarbeit der Einsatzkräfte. Dies hatte auch seinen Grund: Seit März 2016 ist Thomas Wäschle stellvertretender Kommandant und muss Haas bei einem Einsatz auch einmal vertreten können. Um eine gewisse Routine zu entwickeln und einschlägige Erfahrungen in dieser Position zu sammeln, wechseln sich die Beiden bei solch umfangreichen Übungen als Einsatzleiter ab.

Die Annahme: Es ist ein ganz normaler Tag im Kindergarten, bis die Kinder oder eine Erzieherin den – von Maschinen produzierten – Rauch und damit den Brand entdecken und den Notruf absetzen. Sogleich evakuieren die Erzieherinnen das Gebäude und bringen die Kinder zum Sammelplatz – möglichst weit weg bei den Spielgeräten.

Der Rest lief ebenso planmäßig ab: Das Rote Kreuz traf ein und richtete oberhalb des Kindergartens einen Versorgungsplatz ein, während die Einsatzkräfte der Feuerwehr zwei Wasserleitungen legten, um den Brand zu löschen.

Da ebenfalls angenommen wurde, dass eine Erzieherin im Gebäude verblieben war, machten sich zwei Atemschutztrupps auf die Suche nach ihr – mit Erfolg: Sie wurde, wie die Kinder und Erzieherinnen auch, zur Versorgungsstelle gebracht und fachmännisch verarztet.

Nach und nach kamen auch die Erwachsenen dort hin, um ihre Kinder abzuholen. Nachdem die DRK-Einsatzkräfte zusammen die Kinder registriert hatten, erhielten diese für ihren Mut ein Plüschtier und durften zurück zu ihren Angehörigen.

Bei allem Trubel floss zwar die ein oder andere Träne, doch die trockneten genau so schnell wie das Löschwasser in der Spätsommersonne.