Sieben Tage lang irrte Seeed nach dem schweren Unfall umher. Foto: Scheurer

Nach tödlichem Unfall bei Sulz schenkt Hund Seeed ein bisschen Trost. "Bewegende Momente."

Sulz - Fast zwei Wochen ist es her, seit eine 25-jährige Frau bei einem Unfall zwischen Aistaig und Sulz ums Leben kam. Ihr treuer Begleiter - Hund Seeed - überlebte den Unfall, verschwand danach aber spurlos.

Sieben Tage lang war Seeed unauffindbar. Zahlreiche Helfer beteiligten sich an der Suche nach dem Hund, zu der über Flyer und soziale Netzwerke aufgerufen worden war. "Die Helfer haben unheimlich tolle Arbeit geleistet", sagt Sonja Scheurer vom Verein Herztier e.V. rückblickend. Der Verein, der eine Pflegestelle in Horb betreibt, hatte zu der Suche aufgerufen. Gleichzeitig war es auch der Verein gewesen, der den Mischling vor einem Jahr an die junge Frau vermittelt hatte.

"Wir haben ihn aus einer Tötungsstation in Spanien gerettet", erzählt Scheurer, die selbst sehr an Seeed hängt. Das Tier habe das Leben der jungen Frau bereichert. "Tamara und er waren ein Herz und eine Seele."

Umso wichtiger war es nach dem schrecklichen Unfall für die Angehörigen und Freunde, Seeed zu finden. Zahlreiche Helfer wurden mobilisiert, die kilometerweit um die Unfallstelle nach dem Tier suchten - laut Scheurer "Tag und Nacht". Positiver Nebeneffekt: Insgesamt vier herrenlose Hunde konnten während dieser Zeit wieder ihren Besitzern zugeführt werden.

Seeed hingegen blieb verschwunden - bis Dienstag: Dann erhielt Sonja Scheurer den Anruf einer Helferin, die den Hund in der Nähe des Klärwerks Aistaigs vermutete. "Offenbar war er zur Unfallstelle zurückgekehrt." Gemeinsam mit der Polizei machte sie sich auf den Weg - und erlebte bewegende Momente: "Seeed hat sich überschlagen vor Freude, es flossen viele Tränen, auch bei den Polizisten."

Wie es dem Mischling geht? "Bis auf einige Zecken und Flöhe war er topfit und gesund", so Scheurer. Sie und ihr Lebensgefährte versuchen zurzeit, seine Tage so normal wie möglich zu gestalten, um ihn das erlebte Trauma überwinden zu lassen. Bei dem schweren Unfall war er offenbar samt Leine aus dem Auto geschleudert worden.

Die schwerste Zeit steht ihm allerdings noch bevor: Er muss lernen, auf Dauer ohne sein Frauchen zu leben - genauso wie die Menschen, die ihr nahestanden.

Am Samstag wurde die 25-Jährige zu Grabe getragen. Seeeds Zukunft ist aktuell noch ungewiss. Scheurer bekräftigt jedoch: "Er wird in keine fremde Umgebung gegeben." Denn in einem sind sie und die Angehörigen sich sicher: "Ein Teil von Tamara lebt durch ihn weiter."