Sie haben es sich verdient: Fluminense Rio de Janeiro zeigte eine beeindruckende Vorstellung in Oberndorf. Foto: Bernd Müller

U19-Turnier: Dramatisches Finale in Oberndorf gegen starke Freiburger mit 1:0 nach Verlängerung gewonnen.

Nun ist es passiert: Mit Fluminense Rio de Janeiro hat zum zweiten Mal ein Klub beim internationalen Oberndorfer U19-Turnier seinen Pokalerfolg verteidigt. Die Mannschaft von Trainer Marcos Waladares besiegte wie 2013 den SC Freiburg mit 1:0.

Beide Mannschaften wussten zudem vor dem Anpfiff: Gewinnt man, geht der Pokal nach dem dritten Turniersieg mit in die Heimat – also noch eine weitere Motivation.

"Die Spieler vom Zuckerhut gegen die Breisacher Brasilianer", kündigt Stadionsprecher Hubert Märländer das Duell an. In der ersten Halbzeit zeigten sich die Brasilianer stets gefährlich, die großen Chancen blieben jedoch aus. Mitte der zweiten Hälfte hatte Bruno die bis dahin größte Chance auf dem Fuß, schoss aber am linken Pfosten vorbei. Freiburg versteckte sich danach keinesfalls und ließ den Ball besser laufen. Nach 61 Minuten pfiff Schiedsrichter Philipp Lehmann ab – es ging in die Verlängerung. Nachdem Fluminense weiterhin am Drücker war, folgte in der 64. Minute der brasilianische Siegtreffer durch Danilo Mariotto dos Santos. "Zum Schluss hat einfach die Kraft gefehlt", analysierte Freiburgs Trainer Martin Schweizer später. "Flu"-Coach Waladares und seine Spieler waren natürlich überglücklich, als sie den Pokal in die Höhe stemmen konnten, denn bisher war es nur dem EC Vitoria Brasil gelungen (2009 und 2010), die Trophäe zu verteidigen. Ein Wiedersehen in 2015 scheint vorprogrammiert, zumal Fluminense den Pokal nach insgesamt dreimaligen Gewinn behalten darf. Die "Sambakicker" beeindruckten aber nicht nur im Endspiel, sondern während des gesamten Turnierverlaufs, denn sie kassierten in ihren fünf Spielen keinen einzigen Gegentreffer und langten selber zwölf Mal hin.

Ähnlich stark präsentierte sich der SC Freiburg, der seine vierte Final-Teilnahme in Folge erlebte. Die Schweizer-Schützlinge boten ebenfalls eine ausgezeichnete Vorstellung, schossen allerdings nur fünf Tore, standen aber in der Abwehr sicher, doch auch sie kassierten – bis aufs Endspiel – kein Gegentor.

Ein wenig enttäuscht dürfte dagegen der zweimalige Cupgewinner (1997 und 2005) Newcastle United gewesen sein. Für die Mannschaft von Peter Beardsley, dem ehemaligen englischen Nationalspieler, wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, doch nach dem glatten 0:3 im entscheidenden Gruppenspiel gegen Bayer Leverkusen (O-Ton von Trainer Peter Hyballa: "Wir spielen voll auf Sieg") schien ein wenig die Luft raus zu sein.

Wenig zu bestellen hatte der eine Turnier-Neuling Eintracht Frankfurt. Die Gruppenspiele beendeten die Schützlinge von Coach Daniyel Cimen ohne Pluspunkt, ehe im Spiel um Platz fünf doch noch ein wenig Feuer aufblitzte. Allerdings ging das Elfmeterschießen gegen Newcastle mit 7:8 verloren.

Besser machte es der andere Neuling, der FSV Mainz 05. Die Mannschaft, die vom Ex-Profi Sandro Schwarz betreut wird, ging immerhin als Gruppenzweiter ins Halbfinale, doch gegen den späteren Turniersieger Fluminense gab es eine 0:3-Abfuhr.

Für phasenweise schlechte Stimmung sorgte dagegen das kroatische Team von Hajduk Split, denn Spieler und Betreuer verloren in der Platzierungspartie gegen Eintracht Frankfurt kurzfristig die Nerven, was beinahe in einem wüsten Tumult geendet hätte. Zudem hatte Hajduk einen schwer verletzten Spieler zu beklagen.

Toll präsentierte sich einmal mehr das Team Schwarzwald. Die jungen Nachwuchskicker aus der Region hielten zumeist in ihren Spielen prima mit und wurden am Ende mit dem siebten Rang belohnt, nachdem Hajduk Split im Elfmeterschießen besiegt worden war.