Matea, acht Monate alt, hat eine Vorliebe für Brezeln. Lebendig geht es an den 38 Tischen in der Realschule her. Fotos: Zeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Dritte Auflage der Bürgerstiftung-Veranstaltung findet aufgrund des Wetters wieder in der Realschule statt

Von Karin Zeger

Wenn die richtigen Dinge auf dem Tisch stehen und die Gesellschaft stimmt, darf ein Frühstück schon mal bis zur Kaffeezeit dauern. Und so war’s dann auch gestern, beim dritten Bürgerfrühstück.

Am Freitagabend entschieden sich die Verantwortlichen der Bürgerstiftung dafür, auch das dritte Bürgerfrühstück in der Realschule abzuhalten. Dies war angesichts des miesen Sonntagwetters die absolut richtige Entscheidung. Und auch sonst, hatten die Helfer alles richtig gemacht: Die Gäste stillten nicht nur ihren Frühstückshunger, sondern auch den nach Gesellschaft, netten Kontakten und herzlichen Gesprächen.

38 Tische wurden von den Oberndorfer Bürgern reserviert, die gestern ab 10 Uhr mit Sack und Pack, mit Kind und Kegel in der Realschule pilgerten. "Das sind so viele wie im vergangenen Jahr", erzählt Birgit Müller-Stark von der Bürgerstiftung. Die Körbe waren voll gepackt mit Leckereien: Wurst, hausgemachte Marmelade, Imker-Honig, Lachs, Wachteleier, Hefezopf, Sekt, Tee, Schokolade – es fehlte an nichts.

Und manch einer packte ganz besondere Dinge aus. So gab es beispielsweise an einem Tisch, an dem Boller Bürgern saßen, hart gekochte Eier, die fast ausnahmslos zwei Dotter in ihrem Inneren hatten. Diese stammten von einem Hühnerhof aus Bergfelden, wo die Besitzerin die Eier der meist jungen Tiere von Hand sortiert und überwiegend an "Uhus" der Narrenzunft Boll abgibt.

Wiederholungstäter und neue Gesichter

Der jüngste Besucher war gestern wenige Wochen alt, der älteste weit über 80 Jahre. Genau diese Mischung will die Bürgerstiftung mit der Veranstaltung an einen Tisch und ins Gespräch bringen. "Es sind sowohl Wiederholungstäter als auch neue Gesichter unter den Gästen", erzählt Birgit Müller-Stark.

Für diejenigen, die keine Frühstückutensilien mitbringen wollten, standen 120 Paar Weißwürste, über 200 Brötchen und Brezeln, literweise Kaffee und Kaltgetränke zum Verkauf bereit. Damit es für die Gäste bequemer war, hatte die Bürgerstiftung auch Bedienungen organisiert, die Kaffee ausschenkten und das Essen an den Tisch brachten. Manch einer staunte nicht schlecht, als Bürgermeister Hermann Acker höchstpersönlich servierte. "Er ist sehr flink und aufmerksam", stellt ein Oberndorfer fest und bestellt den nächsten Kaffee bei ihm. "Der Bürgermeister hat sich schon vor Wochen angeboten, uns zu helfen", erzählt Müller-Stark.

Zwei Tische waren exklusiv für ältere Bürger reserviert. Für sie hatte die Bürgerstiftung einen Hol- und Bringdienst organisiert. "Der kam sehr gut an", so Müller-Stark. Das Altenzentrum St. Raphael kam samt Leiter Steffen Woop und genoss die Gesellschaft und die Lebendigkeit in der Mensa. Die Musiker der Stadtkapelle verbanden Kür und Pflicht und setzen sich in ihren Spiel-Pausen mit Weißwurst und Brezel ins Getümmel. Viel los war übrigens auch im hinteren Bereich, wo die Kinderbetreuung stattfand. Hier konnten sich die jüngeren Gäste verweilen, bis die großen ausgefrühstückt hatten. Zum Rahmenprogramm gehörte auch ein Luftballonwettbewerb der Bürger für Bürger, der um die Mittagszeit startete.