Ute Landenberger und Michael Willkommen alias die "Kächeles" bescheren ihrem Publikum in der Hochmössinger Halle einen heiteren Abend. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Narrenzunft: Die "Kächeles" sorgen in Hochmössingen für Lachsalven

Auch außerhalb der fünften Jahreszeit ist die Hochmössinger Narrenzunft aktiv und präsentierte am Samstagabend in der Festhalle mit den "Kächeles" ein Mundart-Duo vom Feinsten.

Oberndorf-Hochmössingen. Seit Langem gehören Ute Landenberger und Michael Willkommen als Käthe und Karl-Eugen Kächele zur Elite der schwäbischen Kabarettisten im Ländle und bescherten auch dem Hochmössinger Publikum einen "Dorfklatsch de lux", bei dem kein Auge trocken blieb.

Das Programm könnte man locker auch als "Szenen einer Ehe" beschreiben – allerdings wurden die verbalen Tiefschläge von beiden Seiten immer wieder entschärft. Und wenn Käthe ihren Karl-Eugen zwischendurch wieder "mein Dicker" nennt, dringt fast schon etwas Zärtlichkeit durch.

Der "lahmarschige Besserwisser" und die "Schwäbische Spätlese" vertrugen sich immer wieder, wenn auch über die Macken des anderen ausgiebig berichtet und fast nichts ausgelassen wurde. Da wurde die "Flädlessuppe für 9,80 Euro" in einem Stuttgarter Lokal ebenso wenig vergessen wie der nur halb gemähte Rasen oder das zärtliche Polieren von Karl-Eugens "Alter Kiste". Auch der Lieblingsort des "Dicken" – sein unverzichtbares Sofa – war Thema. Und Käthe teilt mit, dass ihre acht Stunden bei der Arbeit ja wesentlich kürzer seien, als die ihres Göttergatten. Deshalb obliege es ihr, den Haushalt zu führen, während Karl-Eugen aufs Essen warte. Hier allerdings werde "gerecht geteilt". Während er sich die Wampe mit Hackbraten, Spätzle und Soße vollschlage, bleibe ihr nur der Salat.

Auch solo sorgten die beiden Protagonisten auf der Bühne für beste Unterhaltung. Karl-Eugens Odyssee beim Tanken, die in der Anstalt endet, sorgte ebenso für Lachsalven und Beifall wie die Geschichten von Käthe, die mit einer Hommage an die schwäbische Sprache – "Zu was brauch’ ich an Genitiv, wenn ich an Dativ hab’" – endeten.

Es war ein unterhaltsamer Abend, an dem Käthe und Karl-Eugen den zahlreichen Gästen in der Halle ohne Leerlauf Pointe auf Pointe präsentierten, so dass diesen fast keine Zeit um Luft zu holen blieb. Um eine Zugabe zu fordern, reichte der Atem jedoch. Und so zog das Duo beim Finale nochmals alle Register schwäbischen Humors und ließ ein bestens aufgelegtes Publikum zurück.

Einen tollen Nebeneffekt hatte die Veranstaltung zudem: Die "Kächeles" engagieren sich seit Jahren für das Kinderhospiz St. Nikolaus in Memmingen. Die an diesem Abend aufgestellte Spendenkasse wurde von den zufriedenen Zuhörern gerne gefüllt.