Das Druckzentrum Südwest in Villingen war eine Station der Bürger für Bürger. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausflug: Bürger für Bürger sehen sich zwei Betrieb an

Oberndorf. Zu einer Informationsfahrt, die unter dem Motto Papier und Pappe hätte stehen können, machen sich kürzlich einige Mitglieder der Aktion Bürger für Bürger auf.

Das erste Ziel war das Druckhaus des Schwarzwälder Boten in Villingen. Beate Mühlbauer begrüßte die Besucher und zeigte einen Film, in dem die Geschichte der Zeitung seit 1835, die Struktur des Unternehmens, die Arbeit der Redaktion, die Grundlagen des Offsetdrucks und noch mehr gezeigt wurden. Dann ging es auf eine Tour durch das Haus. Nach dieser umfassenden Führung durch das Druckzentrum Südwest ging die Tour weiter – nach Deißlingen-Lauffen zum Knauf-Gipswerk. Sicherheitsfachkraft Joachim Jäckle war dort der sachkundige Führer durch ein sehr interessantes Produktionsgeschehen.

Zuerst verdeutlichte ein Film die grundsätzlichen Prozesse, die ablaufen, und zeigte den Aufbau der Knauf-Firmengruppe. Eine ungeheuere Menge an "Rea"-Gips wird täglich zu Gipskartonplatten verarbeitet. Wobei "Rea" nichts anderes bedeutet, als die Herkunft des Gipses – die Rauchgasentschwefelungsanlage. Aber auch aus den nahe liegenden Gipsbrüchen wird ein großer Teil des Materials bezogen.

Joachim Jäckle wies darauf hin, dass nicht jeder Bruch die gleiche Qualität liefert, und somit oft gemischt werden muss. Er konnte auch eine besonders schöne Spielart dieses Minerals zeigen: "Marienglas", das nichts anderes als wasserhaltiges Calciumsulfat, also Gips, ist.

Für den Bau von Fertighäusern, so Joachim Jäckle, kommt nur Naturgips, also gebrochener Gips zur Verwendung. Bis zu 20 000 Quadratmeter Gipskartonplatten in verschiedenen Maßen und Qualitäten werden in Deißlingen-Lauffen pro Monat hergestellt. Die verschiedenen Qualitäten und Anwendungsbereiche sind an der verschiedenen Farbgebung der Platten erkennbar.

Nachdem die kleine Gruppe mit Sicherheitsschuhen und Warnwesten ausgestattet war, ging es in eine Fertigungshallen mit wahrlich riesigen Ausmaßen.

An der "Geburtsstätte" einer Gipskartonplatte steht eine Maschine, in der auf ein laufendes Kartonband ein flüssiger Brei aus Gips – mit verschiedenen Zuschlägen – aufgebracht wird. Ein deckender Karton wird in der nächsten Maschine aufgebracht. Und nun macht sich dieses Produkt, einer überdimensionalen Maultasche sehr ähnlich, auf den Weg: Rund 280 Meter legt dieses Paket auf einem Förderband zurück, um dann in Stücke abgelängt zu werden.

Zur Seite geschoben, wandern die Stücke wieder zurück, aber jetzt durch den auch wieder riesigen Trocknungsofen.

Über die verschiedensten Kontrollstationen geht es dann zur Zusammenstellung, Verpackung und von dort auf Paletten. In Hochregallagern warten dann die verschieden dimensionierten Platten auf die Kunden.