Ewald Werner spricht über Beffendorfs urkundliche Ersterwähnung. Foto: Lauble Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: 1250 Jahre Beffendorf: Pfarrer Ewald Werner hält Vortrag über die Ersterwähnung

"1250 Jahre Beffendorf – wir sind dabei", so ist es auf den Ortseingangstafeln zu lesen. Der Fokus liegt dabei ganz auf dem Festwochenende vom 28. bis 30. September.

Oberndorf-Beffendorf. Voll besetzt war das Gemeindehaus in Beffendorf, als Pfarrer Ewald Werner, gebürtiger Beffendorfer, seinen Vortrag über die urkundliche Ersterwähnung hielt. Zum Erstaunen der Zuhörer hatte er eine Kopie der Stiftungsurkunde dabei. Die Urkunde aus dem Jahr 769, so Werner, sei im Archiv des Klosters St. Gallen aufbewahrt. In ihr war die Rede von Beffinadoraf und Lutinbah – so viel wie "Lauterbach". Da Pfarrer Werner auch als Priester im benachbarten Lauterbach eingesetzt war, kam die Frage auf, ob wohl jenes gemeint war. Er fand heraus, dass es aber das Lauterbachtal war, welches vom Herrenhof hinunter nach Aistaig führt.

Die Urkunde selbst – nur ein kleines Stück Pergament ohne Siegel und nicht wie in den Vorstellungen der Zuhörer ein edles Dokument – war handschriftlich und in lateinischer Sprache verfasst. Sie ist Grundlage für das Jubiläum "1250 Jahre Beffendorf". Pfarrer Werner übersetzte den Inhalt.

Die Stifterin, eine gewisse "Magd Gottes Cotaniwi", eine Frau im höheren Stand, hatte Grundbesitz und stiftete diesen dem Ort. Als Zeugen nahm sie ihre Leibeigenen, die durch die Handauflegung auf das Papier bezeugten, dass Cotaniwi den "Vollzug der Stiftung" beantragte. Die Stifterin selbst hat sich sehr um das Dorf gekümmert und die Verbindung zum Kloster St. Gallen hergestellt. Der Schlusssatz der Urkunde lautete: "So habe ich, der Kleriker Albuwin, im Auftrag von Cotanwia dieses Schriftstück verfasst, am siebten Tag vor den Kalenden des Oktober im ersten Jahr der Regierung des Königs Karlmann", also am 25. September 769.

Weiterhin ging Pfarrer Werner in seinem Vortrag auf die frühere Sprache, Sitten und die Zeit der Christianisierung ein. So wurde der Nachwuchs bis zum sechsten Lebensjahr Kind genannt. Danach sprach man von Söhnen und Töchtern. Manch heitere Episode aus der damaligen Zeit sowie eine sehr lebendige Erzählweise sorgten dafür, dass es nicht nur ein hochinteressanter, sondern auch recht unterhaltsamer Abend für die Zuhörer wurde.