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Pfarrer Martin Schwer feiert am 1. Juli Investitur

Schneller als gedacht, bekommt die katholische Seelsorgeeinheit wieder einen leitenden Pfarrer. Ein halbes Jahr nach dem Weggang von Albrecht Zepf folgt ihm nun Martin Schwer im Amt (wir berichteten). Am 1. Juli ist Investitur. Wir haben uns mit dem Seelsorger unterhalten.

Oberndorf. Zuletzt leitete der gebürtige Triberger achteinhalb Jahre die Pfarrei in Nürtingen – quasi in der Diaspora. Jetzt zieht es den 58-Jährigen wieder näher gen Heimat. "Mein Schwerpunkt liegt im diakonischen Bereich", sagt Martin Schwer. Damit tritt er eindeutig in die Fußtapfen seines Vorgängers Albrecht Zepf.

Studiert hat der Theologe in Tübingen und in München. Danach durchlief er viele Stationen – wie es bei Seelsorgern üblich ist. Denn "Pfarrer ist man immer auf Zeit", betont er. Von einer kleineren, eher ländlich geprägten Kirchengemeinde bei Leutkirch führte ihn sein Weg als Diakon und Vikar nach Stuttgart-Zuffenhausen und weiter nach Ravensburg. Seine erste Pfarreistelle trat er als Diözesankurat der Deutsche Pfadfinderschaft an. Neun Jahre lang stand sein Schreibtisch daraufhin in Wernau.

Es folgte die Leitung des Kinder- und Jugendorfs der Marienpflege in Ellwangen an der Jagst, einer katholischen Jugendhilfeeinrichtung. Dort sei er auf junge, entwurzelte Menschen getroffen, die zum Teil aus problematischen Familienverhältnissen stammten, berichtet Schwer. Ihnen auf ihrem weiteren Lebensweg Hilfestellung anzubieten – wie es der Anspruch des Evangeliums sei – war ihm sehr wichtig, betont der Pfarrer.

Nach einer weiteren Station als Dekanatsjugendseelsorger im Dekanat Ulm und Ehingen fühlte er sich allerdings irgendwann einmal der Jugendarbeit entwachsen. Und so trat er seinen Dienst in Nürtigen an. Dort hat Martin Schwer bereits im November aufgehört. In der Zwischenzeit kümmerte er sich um das Kloster Weggental bei Rottenburg mit dessen Wallfahrtskirche. Nach dem Weggang der Franziskanerbrüder zogen dort indische Karmeliter-Mönche ein, die Schwer in deren Anfangszeit betreute.

In Oberndorf erwarten den Pfarrer acht Kirchengemeinden. Mehr als 7000 Katholiken wollen hier betreut werden. Das geht natürlich nur im Team der Seelsorgeeinheit. Wichtig ist ihm dabei, dass sensibel mit den ehrenamtlichen Helfern umgegangen wird. Denn sie seien wichtig und dürften nicht überfordert werden.

Weil im Pfarrhaus bald umgebaut wird, wird Martin Schwer zunächst ein paar Meter weiter auf dem Hafenmarkt einziehen. Auch die Sanierung der Dreifaltigkeitskirche auf dem Lindenhof steht ihm bevor. Er möchte diese Maßnahmen als Pfarrer gut begleiten, vertraut aber ansonsten auf die fachliche Kompetenz der Kirchenpflege.

Seine seelsorgerische Arbeit fuße auf dem Lebensumfeld der Menschen. Denn "wenn man den Menschen nicht gerecht wird, dann verfehlt man seinen Auftrag", ist er überzeugt.

Eine Verbindung zwischen Martin Schwer und der Neckarstadt gibt es übrigens schon. Vor 30 Jahren wurde er gemeinsam mit dem Oberndorfer Wolfgang Beck zum Priester geweiht.  Die Investitur von Martin Schwer findet am Samstag, 1. Juli, ab 17 Uhr in der St.-Michaelkirche statt.