Die Klasse 11b des Gymnasiums gewann im Vorjahr den Fotowettbewerb der Stadtjugendpflege, in dem es um Zusammenhalt in einer Klassengemeinschaft ging. Dieses Foto ziert nun auch die Projektbeschreibung der Schulsozialarbeit in Oberndorf. Die Schüler zeigen mit ihrem Foto, wie es sein sollte: Alle ziehen an einem Strang und geben Mobbing, Streit und Hass keine Chance. Foto: Klasse 11b

Start am 1. Oktober dieses Jahres an vier Oberstadtschulen. Kooperation mit Pro Job gGmbH.

Oberndorf - Die Schulsozialarbeit an den vier Oberstadt-Schulen steht vor ihrem Start. Am 1. Oktober soll der neue Schulsozialarbeiter seine Tätigkeit aufnehmen. Der Gemeinderat segnete jetzt Konzept und vertraglichen Vereinbarungen dafür ab.

Bürgermeister Hermann Acker unterstrich, dass die Sinnhaftigkeit der Schulsozialarbeit für die Oberndorfer Schulen nie in Frage gestanden habe. Aufgrund der positiven Entwicklung der städtischen Finanzen ergebe sich nun auch die Möglichkeit, ein solches Projekt, für das 52 000 Euro an Kosten im Jahr veranschlagt seien, finanziell zu stemmen. Acker stellte klar, dass dieser Einstieg in die Schulsozialarbeit noch ohne eine zusätzliche Personalstelle bei der Stadt, sondern über eine Kooperation mit dem freien Träger Pro Job gGmbH der Stiftung "Lernen – Fördern – Arbeiten" umgesetzt werden soll. Mit Pro Job habe die Stadt beispielsweise in der Ganztagsbetreuung an der Karl-Wider-Schule sehr gute Erfahrungen gemacht. In welchem Umfang der Bund beziehungsweise das Land die Schulsozialarbeit fördere, stehe noch nicht fest.

Jugendsozialarbeiter ins Team der Stadtjugendpflege eingebunden

Der städtische Kultur- und Schulamtsleiter Hans-Joachim Ahner und Stadtjugendpflegerin Heidi Kuhring stellten die gemeinsam mit Pro Job und den Schulen erarbeitete Konzeption vor. Die Schulsozialarbeit an der Karl-Wider-Schule, der Ivo-Frueth-Schule, der Realschule und am Gymnasiums am Rosenberg ist zunächst auf eine Testphase vom 1. Oktober 2011 bis 31. Juli 2012 beschränkt, um Erfahrungen damit zu machen und eventuell notwendige Korrekturen vornehmen zu können. Dafür stellt Pro Job dem Schulzentrum eine sozialpädagogische Fachkraft zu 90 Prozent zur Verfügung.

Zehn Prozent decken städtisches Schulamt und Stadtjugendpflege ab, wobei der Jugendsozialarbeiter ins Team der Stadtjugendpflege eingebunden ist und gemeinsam mit diesem Projekte an den Schulen realisieren soll. Das Büro des Sozialpädagogen wird in der Karl-Wider-Schule eingerichtet. Zudem gibt es festgelegte Zeiten, an denen der Jugendsozialarbeiter an der jeweiligen Schule präsent ist. "Er wird sich aber vor allem auch auf dem Schulhof bewegen, um dort Kontakte mit den Schülern zu knüpfen", erklärten Ahner und Kuhring. Als dessen Hauptaufgabe sehen sie die Einzelberatung von Schülern, deren Eltern und Lehrern an, wobei oberstes Ziel sei, Konfliktpotenziale abzubauen und Lernpotenziale zu fördern.

Ahner stellte auf Frage von Ruth Hunds (SPD) klar, dass die Schulleitungen zu dem Konzept stünden. Wolfgang Maier (CDU) wollte wissen, was passiert, wenn bei diesem auf Freiwilligkeit basierenden Konzept "einer der Mitspieler nicht mitmacht". Kuhring bestätigte, dass "wir niemanden zum Mitmachen verpflichten können. Es liegt am Schulsozialarbeiter, das Vertrauen der Schüler zu gewinnen". Für Günter Danner (SPD) ist es an der Zeit, die neue Landesregierung in Bezug auf eine Förderung der Schulsozialarbeit beim Wort zu nehmen. Er wünschte sich nach einem halben Jahr einen Zwischenbericht. Dieter Rinker (Freie Wähler) sah in der Schulsozialarbeit eine Stärkung des Schulstandorts Oberndorf. Das Gremium votierte einmütig für das Projekt.