Bildung: Der "Neue" arbeitet sich ein
Lange Zeit war die Stelle des Schulleiters in Bochingen nach der Pensionierung von Lothar Ellinger lediglich kommissarisch besetzt. Mit Thomas Rothenhäusler soll nun wieder Konstanz in die Gutenbergschule einziehen.
Oberndorf-Bochingen. Der gebürtige Oberschwabe Rothenhäusler hat seine Stelle bereits nach den Sommerferien angetreten. Für ein Pressegespräch hat er sich allerdings etwas Einarbeitungszeit ausbedungen.
Der 51-Jährige war zuvor fünf Jahre Leiter der Grundschule in Sulz-Holzhausen. Den Wechsel nach Bochingen begründet der vierfache Familienvater mit seiner persönlichen Entwicklung. Denn im Vergleich zu Holzhausen ist die Bochinger Schule mit 100 Kindern dreimal so groß. "Ich will immer noch was Neues lernen", betont Thomas Rothenhäusler im Gespräch mit unserer Zeitung.
Keine Zusammenlegung
Nun also ist er zuständig für sechs Klassen und neun Lehrkräfte. Vor den Sommerferien waren die Eltern besorgt, weil eine Zusammenlegung von Klassen drohte (wir berichteten). Das ist aber nicht eingetreten, so Rothenhäusler.
Eine erste eigene Note hat der musikalische Mann bereits gesetzt – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wer die Telefonnummer der Gutenbergschule wählt, wird vom Anrufbeantworter singend begrüßt. Einen Schulchor, wie er ihn in Holzhausen geleitet hat, konnte er allerdings nicht ins Leben rufen. Derzeit ist er noch zu sehr mit Unterricht und Schulleitertätigkeiten beschäftigt.
Zudem hat die Gutenbergschule, gemäß ihres Profils, den Schulgarten und demnächst vielleicht auch wieder die Druckerei im Blick. Gemeinsam mit dem Kollegium und den Eltern möchte er abklären, inwieweit der derzeit brach liegende Schulgarten wieder in Schuss gebracht werden kann. Die AG dazu gibt’s bereits. Jetzt wird ein Konzept zur Pflege erarbeitet.
Ähnliches gilt für die Druckerei, der die Gutenbergschule ihren Namen verdankt. Auf Anordnung des Gesundheitsamts waren die Bleilettern vergangenes Jahr in den Müll gewandert. Unter Bochinger Eltern sorgte das für Verärgerung. Rothenhäusler betont, dass man sich an geltendes Recht zu halten und die Gesundheit der Kinder natürlich Vorrang habe. Eine Reaktivierung der Druckerei mit anderen Materialien – vieles sei noch vorhanden – schließe das aber nicht aus. Auch darüber möchte er sich zunächst mit seinem Kollegium abstimmen.
Derzeit ist der Schulleiter aber erst mal dabei, "den alltäglichen Unterricht auf feste Füße zu stellen. Dann sieht man weiter."
Dankbar äußert er sich in Richtung Schulträger. Die Stadt Oberndorf sei seinen bisherigen Wünschen schnell nachgekommen, freut sich Thomas Rothenhäusler. Und auch von Elternseite habe er bereits Unterstützung erfahren.