Jahreskonzert: Chor aus "Frohsinn" und "Canto Wida" singt über Beziehungen / Auch rockige Klänge
Mit ihren "Beziehungs-Weise(n)" gelang der Kooperation aus den "Frohsingers" vom Frohsinn Oberndorf und Canto Wida aus Weiden unter der Leitung von Barbara Schmalz ein Jahreskonzert im feierlichen Ambiente der Klosterkirche, das alle Facetten rund um Freundschaft, Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen beleuchtete.
Oberndorf. Ein A-cappella-Ensemble sowie rockige Klänge von Fabian Häckel, Jörg Rinker und Nadine Zündel ergänzten das Kaleidoskop großer Gefühle.
In einer launigen Moderation stimmten Gabi Glatthaar und Jürgen Esslinger gewitzt auf die jeweiligen Titel ein. Witzig, romantisch, freundschaftlich oder voller Ironie, durch die rosarote Brille oder schonungslos ehrlich, aber immer mit sichtlichem Spaß wurde Chorliteratur verschiedener, meist moderner Interpreten vorgetragen. Gesungen wurde mit viel Spaß, entsprechender Gestik und Mimik sowie ausgewogener Dynamik und leicht verständlicher Aussprache.
Spätestens als die Zuhörer bei der unumgänglichen Zugabe nochmals begeistert in den Refrain "Dein ist mein ganzes Herz" von Heinz Rudolf Kunze einstimmten, konnten sich alle Beteiligten sicher sein, dass sie die Erwartungen des Publikums übertroffen hatten.
Begonnen hatte der musikalische Reigen mit "So soll es bleiben" von "Ich & Ich". Die ersten Worte "Ich warte schon so lange auf den einen Moment" aus der Feder von Annette Humpe war gleichzeitig Ausdruck der langen, akribischen Konzertvorbereitung. Wesentlichen Anteil am Erfolg hatte die bewährte Begleitband mit Alfred Gemsa (Flügel), Helmut Kadau (Bass) und Alexander Saur (Percussion) mit ihrer perfekten Begleitung.
Feinsten, vierstimmigen A-cappella-Gesang mit Gänsehautgarantie bot das Quartett aus Chorleiterin Barbara Schmalz (Sopran), Barbara Schmid (Alt), David Maiberger (Tenor) und Pierre-Alec Farley (Bass), den die meisten aufgrund seiner Initialien als "PAF" kennen. Bei "Ich seh Dich" oder dem Beatles-Song "In my life" hätte man die berühmte Stecknadel fallen hören können.
Auch der Cyndi-Lauper-Hit "Time after time" war ein Ohrenschmaus und wurde mit anhaltendem Applaus belohnt. "PAF" riet insbesondere den anwesenden Herren, sich dem Kooperations-Chor Oberndorf/Weiden anzuschließen. Bei einer Relation von vier Frauen pro Sänger gebe es noch viel Raum zur Entfaltung, und bei Barbara Schmalz befinde "Mann" sich in den besten Händen.
Erstaunlich rasch setzten die Zuhörer den Mitmachaufruf von Fabian Häckel um. Mit Jörg Rinker und Nadine Zündel präsentierte er Cover-Songs und sozialkritische Eigenkompositionen, die von seiner Band "Mason Finley" und den genannten Lokalmatadoren stammten, die sich "Das Tomatenhaus" nennen. Unter anderem mit Robbie Williams "Angels", "So sweet" und der vehement geforderten Zugabe "Free fallin’" von Tom Petty eroberten die drei die Herzen des Publikums im Sturm. "Wir sind oft viel zu schnell am Meckern, wir sollten dankbarer sein", mahnte Häckel mit Blick auf das Konzertmotto und fügte hinzu: "Seid immer für Eure Beziehungen da, sie sind das Wertvollste, was wir haben."
Danach entfaltete der Chor mit "Engelsmensch" aus dem Konzert mit Kathy Kelly vom März 2014 noch einmal seine bezaubernde Wirkung. Dem unschätzbaren Wert wahrer Freundschaft war man mit "You’ve got a friend in me" aus dem Film "Toy Story" und "I’ll be there" von den Jackson Five auf der Spur. Zwischenmenschliches wurde bei "Kuscheln, Sex und Händchenhalten" auf die Schippe genommen.
Sicher war mancher Konzertbesucher neugierig, wann das rote Telefon auf dem Flügel endlich klingeln würde. "Drück die 1", lautete die freche Botschaft von Annett Louisan an den "Ex" per automatischer Bandansage.
Die Vorsitzende Heide Höhe bedankte sich bei allen Besuchern und Mitwirkenden sowie der Stadtkapelle Oberndorf für die Übernahme der Pausenbewirtung, bevor der Chor nach der Zugabe mit strahlenden Gesichtern singend die Bühne verließ.