Die Musiker der Trichtinger Bauernkapelle mischen sich unter die zahlreichen Besucher und sorgen für beste Stimmung. Foto: Holzer-Rohrer

Zahlreiche Besucher bei Bochinger "Bürgerfest". Zehn Tage Gemütlichkeit auf grüner Oase.

Oberndorf-Bochingen - Riesig war der Andrang beim Auftakt des Bochinger Biergartenfestes, bei dem alles perfekt zusammenlief, eingeschlossen dessen, was unbeeinflussbar bleibt - das freundliche Wetter.

Mehr als zwei Stunden, bevor die Musiker der Trichtinger Bauernkapelle ihre Plätze auf der Bühne einnahmen, waren die Tische schon gut belegt. Ununterbrochen blieb der Zustrom, wobei es nichts auszumachen schien, dass man bald keine Sitzgelegenheit mehr fand. Man sah Grüppchen unter den Bäumen und am Gartenzaum stehen, Menschentrauben um den Bierbrunnen. Eine tolle Stimmung breitete sich aus. An allen Ecken und Enden war spürbar, dass man es einfach genoss, dabei zu sein. Als das "Willkommen aus Nah und Fern" des Bochinger Ortsvorstehers Martin Karsten von der Bühne über das Festgelände hallte, war ihm die Freude anzumerken, dass die Einladung so riesengroße Resonanz gefunden hatte. Denn diese ist natürlich auch der Pfeiler, auf dem die sehr familienfreundlichen Preise und das kostenlose Musikprogramm nach wie vor ruhen. "Voller Garten, beste Stimmung, exzellente Musik, wirkungsvolles Ambiente und dazu die lauen Temperaturen - besser könnte es nicht zusammenpassen", stellte Karsten fest.

Bürgermeister und Schirmherr Hermann Acker sprach den Stellenwert des zehntägigen Biergartenfestes im städtischen Veranstaltungskalender und somit auch die Werbewirksamkeit für die Neckarstadt an. Er zollte höchste Anerkennung denjenigen, die nach wie vor vorausgehen, Verantwortung übernehmen für eine Veranstaltung dieser Dimension. Im Namen der Stadt Oberndorf sprach er seinen Dank allen aus, die sich in die Organisation einbringen, allen voran der Festausschuss. Es sei ein Bürgerfest im wahrsten Sinne des Wortes, denn hier stellten sich die unterschiedlichsten Bürger beispielhaft in den Dienst aller.

Zum Anzapfen wollten Bürgermeister und Ortsvorsteher aber den dritten im Bunde, Peter Gaberle, auf der Bühne wissen. Denn er sei "Herz und Seele des Festes" - daran ließen beide keinen Zweifel. Dann spritzte das Bier heftig von der Bühne, direkt in die wunderschönen bunten Blütenarrangements. Mit erhobenen Gläsern wurde auf zehn Tage Gemütlichkeit auf der romantischen grünen Oase angestoßen.

Stromausfall kann Stimmung nichts anhaben

"Es ist einfach schön, vor einem solchen Publikum und in solcher Kulisse aufspielen zu dürfen", sagte Peter Schöllhammer, der Vorsitzende der Trichtinger Bauernkapelle. Der Genuss aber war gegenseitig, denn die Gäste wussten die blasmusikalischen Leckerbissen, durchwirkt mit Gesangseinlagen, sehr zu schätzen. Und selbst als der Strom dann für eine gute halbe Stunde ausblieb, brach Dirigent Thilo Leicht nicht ab. Flugs wurden die Handys in die Höhe gehalten, und unzählige Lichter bewegten sich im Takt der Musik.

Man wusste sich zu helfen, allen voran die Mannschaft des Bochinger Turnvereins, die im fünften Jahr die Auftaktschicht übernommen hatte, für einen reibungslosen Ablauf sorgte und mit dem unerwarteten Stromausfall gut zurecht kam.

Töne der anderen Art gab‘s in der Samstagnacht zu hören, denn da durchbrach die Band Scheinheilig die typische Biergartenmusik. Da wurde auf und vor der Bühne getanzt - ansonsten dasselbe Bild. Viele Besucher, die schon am Nachmittag zum Programm der "Seltenbachkapelle" gekommen waren, blieben zum Kontrastprogramm. Am gestrigen Sonntag erfreuten die Giaßbachmusikanten bereits zum siebten Mal zum Frühschoppen, und die junge Holzebener Blasmusik hinterließ einmal mehr mit ihrem jugendlich frischen Stil einen tollen Eindruck.

Am heutigen Montag übernehmen ab 18 Uhr die "Hosenträger" die Unterhaltung.