Die Notfallversorgung am Oberndorfer Krankenhaus ist gewährleistet. (Symbolbild) Foto: dpa

Gewerkschaft macht im Rahmen der Tarifauseinandersetzungen mobil. Notfallversorgung gewährleistet.

Oberndorf - In der Tarifauseinandersetzung zum Neuabschluss des von Verdi zum 31. Dezember 2018 gekündigten Tarifvertrages mit der SRH Kliniken GmbH (Stiftung Reha Heidelberg) hat die Gewerkschaft die Beschäftigten in insgesamt zehn der 13 SRH-Kliniken in Baden-Württemberg und Thüringen in den kommenden Tagen zu Warnstreiks aufgerufen.

Die Entgelte der SRH-Beschäftigten lägen laut Verdi heute, je nach Berufsgruppe, bis zu 400 Euro monatlich unter den Entgelten, die in kommunalen Kliniken nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes gezahlt werden. Insgesamt bewege sich das Niveau des SRH-Kliniken-Tarifvertrags damit auch noch unter den Tarifverträgen anderer privater Klinikkonzerne. In Thüringen gelte immer noch die 40-Stundenwoche.

Verdi fordert daher im Wesentlichen eine Entgeltsteigerung von 5,8 Prozent, mindestens jedoch um 150 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsentgelte seien auf das Niveau des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes anzuheben. Für die Auszubildenden betrage der Abstand heute etwa 140 Euro monatlich.

Auch in der dritten Verhandlungsrunde am 6. März 2019 habe die SRH laut Verdi nur unzureichende Angebote vorgelegt. Danach sollten die Entgelte in diesem und im kommenden Jahr um drei Prozent bei einer Laufzeit der neuen Tabellen von insgesamt 33 Monaten steigen.

Auch das SRH-Krankenhaus in Oberndorf ist vom Warnstreik betroffen. Er ist für Donnerstag, 11. April, ganztägig angesetzt. Bereits am Mittwoch, 10. April, findet eine "Mittagspausenaktion" ab 12 Uhr vor dem Krankenhaus statt. Am Streiktag selbst fahren die Streikenden zu einer Demo zum Verhandlungsort nach Heidelberg.

Auf Anfrage des Schwarzwälder Boten teilt der neue Geschäftsführer des SRH-Krankenhauses in Oberndorf, Jochen Glöckner, mit, dass für diesen Tag eine Notfallvereinbarung mit Verdi getroffen wurde. Demnach ist die Notfallversorgung für die Patienten auf jeden Fall gesichert. Zu Einschränkungen könne es lediglich bei geplanten Eingriffen kommen. Sie müssten dann eventuell verschoben werden. Glöckner, der zum 1. April die Nachfolge von Harald Glatthaar angetreten hat, spricht von einer "enormen Identifikation" der Mitarbeiter und des Umfelds mit dem Oberndorfer Krankenhaus.

Schlussendlich sei die Stiftung Rehabilitation Heidelberg (SRH) gemeinsam mit seinem Vorgänger Glatthaar dafür verantwortlich, dass das Krankenhaus heute "so gut da steht", ja, dass es es in der Kleinstadt überhaupt noch gibt. Die Zugehörigkeit zum Konzern bedeute jedoch auch, dass man in Strukturen eingebunden sei.

Jochen Glöckner werden wir in einem gesonderten Artikel noch vorstellen.