Anlass zum Schmunzeln und Klatschen gab es bei der Weihnachtsfeier im Krankenhaus unter anderem auch für (von links) Pflegedienstleiterin Schwester Dorina Dungel, Bürgermeister Hermann Acker, SRH-Chef Klaus Hekking, Architektin Marion Donnig und Chefarzt Matthias Dornheckter. Foto: Wolf

Weitere Millioneninvestition. Modellprojekt für gute medizinische Versorgung auf dem Land.

Oberndorf - Das Oberndorfer SRH-Krankenhaus wird über die bisherigen Planungen hinaus noch weiter aufgewertet. Ein dritter, nagelneuer OP-Saal soll eingebaut werden, eine zusätzliche Millioneninvestition.

Im Prinzip lief die erste Krankenhaus-Weihnachtsfeier unter der Ägide des neuen Mehrheitseigentümers – im Vorjahr war die Feier den Umbaumaßnahmen zum Opfer gefallen –, in gewohnten Bahnen ab: Das Collegium Musicum schuf den passenden musikalischen Rahmen. Pfarrer Ephraim Gaus mahnte die Mitarbeiter und Gäste, sich auf die Ankunft Christi innerlich vorzubereiten. Die Krankenpflegeschule regte mit ihrer eindringlichen Meditation "Von der liebenden Güte" zu Bildern der prächtigen Krippenfiguren aus Lauterbach zum Nachdenken an.

Die um- beziehungsweise neu gebauten Räumlichkeiten sind aber nicht mehr wieder zu erkennen. Der leitende Chefarzt Mattias Dornheckter brachte es auf den Punkt: "Ich hätte mir nie träumen lassen, dass unser Krankenhaus so schön, so imposant und toll wird." Er rekapitulierte ein "arbeits- und erfolgreiches Jahr." "Wir haben dank der großen Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter unsere Jahresziele erreicht. Darauf können wir alle sehr stolz sein und mit Zuversicht in die Zukunft blicken." Die Umbaumaßnahmen hätten von den Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität verlangt.

Der SRH-Vorstandsvorsitzende Klaus Hekking hatte sich mehr als drei Stunden lang auf der Autobahn von Heidelberg nach Oberndorf durchgekämpft, warum, sagte er gleich im ersten Satz: "Das Oberndorfer Krankenhaus ist für mich eine Herzensangelenheit. Deshalb bin ich sehr gerne gekommen." Er würdigte den guten Geist, die tolle Atmosphäre, die Freundlichkeit und Herzlichkeit, die dieses Haus prägten. Geschäftsführer Harald Glatthaar nannte er ein Phänomen. Für seine Annahme, Glatthaar würde das Krankenhaus sogar heiraten, wenn dies möglich wäre, erntete er lautes und zustimmenden Lachen. An Dornheckter lobte er dessen gelassene und unaufgeregte Art, mit dem er als Chirurg seine große Kunst ausübe.

Investitionsvolumen liegt derzeit bei 22,5 Millionen Euro

Die Pflegedienstleiterin Schwester Dorina bezeichnete er als Seele des Krankenhauses. Hekking hatte sogar noch ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk im Gepäck: "Der dritte OP-Saal wird kommen." Dank der Förderung durch das Land in Höhe von sieben Millionen Euro sei die Finanzierung des Gesamtprojekts gesichert – das Investitionsvolumen liegt derzeit bei 22,5 Millionen Euro und damit schon deutlich über dem zugesagten Betrag. Der SRH-Chef stellte klar, dass das Oberndorfer Krankenhaus zum Modellfall "für gute Krankenversorgung" im ländlichen Raum werden solle.

Der dritte OP-Saal eröffnet den Ärzten neue Möglichkeiten. Nicht nur die Zahl der Operationen lässt sich weiter steigern, auch den höchsten Hygieneanforderungen kann nun in vollem Maß entsprochen werden. Dornheckter begrüßte dann auch gegenüber der Redaktion die öffentliche Ankündigung des OP-Neubaus. "Das gibt unserem Haus noch mal einen Schub und ist für uns sehr wertvoll."

Glatthaar untermauerte die positive Entwicklung des Krankenhauses mit eindrucksvollen Zahlen: Mit rund 5400 stationären Patienten, das sind knapp zehn Prozent mehr als 2011, wird 2012 die höchste stationäre Behandlungszahl in der Geschichte des Krankenhauses erreicht, dies trotz der Einschränkungen infolge des Umbaus. "Auch heute sind alle derzeit verfügbaren Betten mit 106 Patienten und zehn Kurzzeitpflegegästen voll belegt." Der Geschäftsführer dankte den Ärzten, dem Pflegepersonal sowie allen anderen Mitarbeitern für ihren enormen Arbeitseinsatz.