Ortschaftsrat: Erste Entscheidungen in Sachen Friedhofbelegung / Urnenwand wäre kostenintensiv

Oberndorf-Boll Nachdem man sich in mehreren Sitzungen mit dem Friedhofbelegungsplan, der sich verändernden Bestattungskultur und den unterschiedlichen Grabarten ausführlich beschäftigt hatte, wurden in der jüngsten Sitzung des Boller Ortschaftsrats erste Entscheidungen getroffen.

Natürlich müsse man sich an den örtlichen Gegebenheiten orientieren und könne deshalb auch nicht alle Wünsche erfüllen, meinte Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm. Doch sei es erklärtes Ziel, den Menschen, die ihre Angehörigen auf dem Boller Friedhof bestatten wollen, auch so weit wie möglich entgegenzukommen.

Die Vorzeichen für das Anlegen neuer Grabarten wurden längst gesetzt mit der Sperrung von einzelnen Grabfeldern, deren Liegezeit abgelaufen war. So schuf man mehrere Optionen für die Handlungsfähigkeit bei Bedarfsanmeldungen.

Diese Zeit scheint nun gekommen zu sein, denn die Nachfragen nach Rasengräbern steigen – sowohl bezüglich der Erd- als auch der Urnenbestattung. So soll nun ein anonymes Rasengrabfeld für Urnenbestattungen angelegt werden, wobei eine Stele mit den Namen der Verstorbenen auf deren letzte Ruhestätte verweist.

Die Ausweisung eines weiteren Rasengrabfeldes für Erdbestattungen fand ebenfalls einstimmigen Konsens. Hier schloss sich eine rege Diskussion bezüglich eines reduzierten Blumenschmucks auf der Grabsteinsockelfläche an. "Wir schaffen die Voraussetzungen", so Schittenhelm. Doch was die städtischen Richtlinien zulassen, damit müsse man schon selbst klar kommen.

Beschwerde wegen Lärmbelästigung durch den Jugendclub in der Bürgerfragestunde

Über weitere Varianten, wie beispielsweise eine Urnenwand, gelte es nachzudenken. Stadtbaumeister Michael Lübke verwies auf die doch erheblichen Kosten, riss das Thema "verwesbare Urnen" an und nahm Stellung zu der Aufstellung von Schautafeln sowie deren mögliche Gestaltungsvarianten.

Zur Kenntnis genommen wurde ein Baugesuch in "Brühlwiesen II" sowie die Erweiterung einer Biogas-Anlage. Eine Anfrage richtete sich nach einer Wickelmöglichkeit in der Boller Mehrzweckhalle. Vorgeschlagen wurde das Behinderten-WC, doch das Gremium wollte dies erst noch offen lassen, um die Platzverhältnisse zu überprüfen.

Zahlreiche Zuhörer waren anwesend, ging der öffentlichen Sitzung doch eine Bürgerfragestunde voraus. So beschwerten sich zwei Familien wegen der starken Lärmbelästigung durch den Jugendclub sowie den Besen beim Gasthaus Hirsch – insbesondere über die Fasnetstage. Man habe die Polizei gerufen, weil das Maß einfach voll gewesen sei.

So wurde der Ortschaftsrat aufgefordert, tätig zu werden, das Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen, damit künftig solche Überschreitungen nicht mehr passieren.

Bezüglich des Jugendclubs sei das Problem laut Ortsvorsteher Schittenhelm nicht neu. Er bedauerte, dass sich das Verhalten der jungen Menschen nicht geändert habe und immer wieder zu Ärger Anlass gebe. In beiden Fällen werde er das Gespräch suchen und Maßnahmen ergreifen.

Alwin Heinzelmann, der sich um die Boller Schutzhütte kümmert, hatte die Holzsitzgruppe winterfest gemacht gemacht. Er teilte mit, dass er den Schutz erst kurz vor dem ersten Mai entfernen werde, um sie nicht den unbeständigen Wettereinflüssen auszusetzen.