Gemeinderat: Stadt und Gremium unterstützen Bewerbung um Fördermittel

Oberndorf. Mit einem lokalen Online-Marktplatz möchte der Handels- und Gewerbeverein (HGV) wettbewerbsfähig bleiben und den innerstädtischen Handel weiter zu beleben. Er setzt dabei auf die Unterstützung der Stadt Oberndorf. Denn zur Umsetzung des Konzepts könnte es aus dem Topf eines Ideenwettbewerbs des Landes Baden-Württemberg Fördergelder geben. Bis Ende Juli musste der Antrag gestellt werden.

"Kümmerer"

Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, die Bewerbung von der Firma "4R form & funktion" ausarbeiten zu lassen und sie dann abzuschicken. Zudem wird eine halbe Personalstelle eines sogenannten "Kümmerers" finanziell unterstützt. Angesiedelt ist die Stelle allerdings nicht bei der Stadt, sondern bei einem externen Dienstleister. Hans-Jörg Rapp, Geschäftsführer der Werbeagentur "4R form & funktion" und Vorstandsmitglied beim HGV stellte dem Gremium die Idee des Online-Marktplatzes vor.

Kühn und ambitioniert nannte Freie-Wähler-Stadtrat Oliver Hauer das Vorhaben des HGVs. Der Stadt sollte das Ganze aber 40 000 Euro Wert sein. Denn – "wer nicht wagt, der nicht gewinnt," so Hauer.

Chance nicht "rauslassen"

So sah das auch CDU-Fraktionschef Wolfgang Maier. Diese Chance dürfe man nicht "rauslassen. Und so befürwortete er, "ins kalte Wasser zu springen", um den städtischen Handel zu unterstützen.

SDP-Fraktionssprecherin Ruth Hunds wollte in der Sitzung wissen, wieso Rapp denke, dass man mit der Bemühung um die Fördermittel, um die sich auch größere Städte und kommunale Zusammenschlüsse bewerben, eine Chance habe. Hans-Jörg Rapp sprach selbstbewusst von vielen Alleinstellungsmerkmalen, die das Konzept aufweise. Er sei guter Dinge, dass es klappe.

Hunds bat um einen Zusatz in der Beschlussvorlage: Die SPD-Fraktion wollte festgehalten wissen, dass Konzeption und Rechtsform des Projektes im Gemeinderat vorzustellen seien, falls es eine Förderzusage gebe. Die Projektlaufzeit erstreckt sich über zwei Jahre. Falls das Projekt nicht in die Förderung aufgenommen werde, bedeute dies keinesfalls, dass die Stadt Oberndorf den Online-Marktplatz dann in vollem Umfang über den städtische Haushalt finanziere.

Die Obergrenze der Kosten liegt bei 250 000 Euro, wovon 80 Prozent als Fördermittel fließen sollen.

Zweiter Versuch

Schon einmal wagte man einen Vorstoß zu einem Online-Marktplatz, erinnerte Bürgermeister Hermann Acker. Das sei schon ein paar Jahre her, und es habe sich damals nicht bewährt. Nun wolle man den HGV in einem erneuten Anlauf aber unterstützen.