Vor fünf Jahren sprach Heiner Geißler zuletzt offiziell in seiner Geburtsstadt – in der evangelischen Stadtkirche. Foto: Wolf

Jahrgänger Kurt Siegel erinnert sich an den verstorbenen CDU-Politiker und gebürtigen Oberndorfer.

Oberndorf - Wenn die Rede auf "prominente Oberndorfer" kommt, fällt eigentlich immer der Name Heiner Geißler. Am Dienstag ist der CDU-Politiker im Alter von 87 Jahren gestorben.

Geißler kam am 3. März 1930 als viertes von fünf Kindern des Oberregierungsrats Heinrich Geißler und dessen Ehefrau Maria, geborene Buck, in der Neckarstadt auf die Welt. Sein Vater war Leiter des Katasteramts in Rottweil und wurde wegen seines Engagements in der Zentrumspartei und als Stadtrat während des Naziregimes mehrfach zwangsversetzt.

Heiner Geißler besuchte eine Zeit lang die Volksschule in Oberndorf. Jahrgänger Kurt Siegel erinnert sich noch daran, dass er in seine Parallelklasse ging. Persönlichen Kontakt habe er jedoch zuletzt 1960 zu Heiner Geißler gehabt. Damals kam der Politiker zur 30er-Feier nach Hause. Natürlich habe er Geißlers politischen Werdegang verfolgt, erzählt Siegel. Ihm habe dabei gefallen, dass dieser immer mutig seine Meinung kundgetan habe. Auch, wenn sie nicht stets mit seiner eigenen übereingestimmt habe, schmunzelt Kurt Siegel. Ein wenig bedauert habe er es, dass Heiner Geißler sich später bei den Jahrgangstreffen entschuldigt habe und fern geblieben sei. "Er hat sich nie so zu Oberndorf bekannt, wie der ehemalige Finanzminister Robert Gleichauf," betont er.

Das Familiengrab der Geißlers auf dem Oberndorfer Talfriedhof wurde vor einigen Jahren abgetragen. Zuletzt war Heiner Geißler 2012 offiziell zu Gast in seiner Geburtsstadt. Damals sprach er in der evangelischen Stadtkirche zum Thema "Was würde Jesus heute dazu sagen?".