Der Firmensitz von Heckler & Koch in Oberndorf-Lindenhof. Foto: dpa

Oberndorfer Waffenhersteller sieht sich im ersten Quartal "voll im Plan" und erwartet steigende Umsätze. Mit Video

Oberndorf - Die Auftragsbücher sind voll bei Heckler & Koch (HK). Dennoch steht der Oberndorfer Waffenhersteller – trotz Lohnverzichts der Belegschaft – wegen hoher Schulden (angeblich rund 380 Mio. Euro) weiter vor Problemen. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, sehen die Bilanzprüfer den Fortbestand des Unternehmens in Gefahr. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG habe in ihrem Testat unter die Konzernbilanz 2018 eine Warnpassage eingefügt. Diese trage die Überschrift "Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit". Die Prüfer, so heißt es, würden vor allem auf das Risiko fehlender Liquidität hinweisen.

"Wir blicken auf gestiegene Umsätze in 2018 sowie auf 280 Millionen Euro Auftragseingang. So erwarten wir steigende Umsätze auch im Jahr 2019. Wie aus unserem ersten Quartalsbericht 2019 hervorgeht, sind wir diesbezüglich in den ersten Monaten des Jahres 2019 voll im Plan", sagt Florian R. Bokermann auf Anfrage unserer Zeitung. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG habe der H&K AG "ein uneingeschränktes Testat" gegeben. Dieses beinhalte die gleiche Aussage wie im Vorjahr und die allgemeingültige Aussage, dass – sollten bestimmte Prämissen nicht eintreffen – externe Finanzierungsquellen herangezogen werden müssten.

Die Bilanz der H&K AG weist laut Bokermann Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 235 Mio. Euro aus. Verglichen mit dem Stand von 2014 (290 Mio. Euro) sei das Unternehmen "vor diesem Hintergrund heute auf gutem Weg, sich zu entschulden". Durch zielgerichtete Refinanzierungsmaßnahmen habe die Geschäftsleitung zudem erreicht, dass die Zinsbelastung erheblich reduziert werden konnte.

Aus dem Unternehmen ausgeschieden ist derweil der erst 2018 in den Aufsichtsrat gewählte Finanzexperte Jean-Christoph Arntz. Für ihn soll bei der Hauptversammlung am 12. Juli Wirtschaftsprüfer Martin Heiner Sorg in den Aufsichtsrat gewählt werden.

In unserem Video sprechen wir mit Bürgern in Oberndorf über das Thema: