Hinter den Rasengittersteinen in der Eichendorffkurve sollen künftig auch abgeschrägte Bordsteine das Bankett schonen. Foto: Danner

Letzte Vorbereitungen für Ausschreibung zur Maßnahme zwischen Oberndorf und Boll laufen. Mit Video

Oberndorf - Die letzten Vorbereitungen für die Ausschreibung zur Hang- und Straßensanierung an der L  415 zwischen Oberndorf und Boll laufen.

Am Montag waren Mitarbeiter des Straßenbauamts Donauschingen vor Ort, um den Bereich der Eichendorffkurve zu vermessen. Denn diesem Fahrbahnstück, das eigentlich außerhalb des Sanierungsbereichs liegt, soll zusätzliche Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Das Bankett, das derzeit mit Rasengittersteinen versehen ist, leidet durch den Schwerlastverkehr. Es soll deshalb außerdem noch mit abgeschrägten Bordsteinen versehen werden.

Innerhalb der Absperrung war derweil Micha Oeing-Hanhoff vom Büro "Kempfert + Partner" bei der sogenannten Inklinometermessung zu beobachten. Das Ingenieurbüro hatte nach Bekanntwerden des Hangrutsches vor etwa einem Jahr an drei Stellen gebohrt und zwei zwölf Meter lange Rohre sowie eines mit 20 Metern in den Hang getrieben.

Eine Inklinometermessung, für den Laien besser verständlich als Neigungsmessung, gibt Aufschluss darüber, wo die Gleitfugen des Hangrutsches liegen, erläutert Oeing-Hanhoff auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. Das Ingenieurbüro kam zum Ergebnis, dass das Erdreich in einer Tiefe zwischen drei und viereinhalb Metern in Bewegung ist. Hierbei könne man von einer oberflächlichen Rutschung sprechen.

Diese Angaben sind wichtig für die Sanierungsmaßnahme. Das Straßenbauamt Donaueschingen – Außenstelle des Regierungspräsidiums Freiburg – sieht eine Pfahlgründung mit Kopfbalken vor. Die Wand muss rückverankert werden. Die Messergebnisse geben Aufschluss darüber, wie tief die Pfähle schließlich gründen müssen, damit sie nicht im abrutschenden Material liegen.

Rund 1,5 Millionen Euro soll die Maßnahme, in Zuge derer die Fahrbahn von 6,10 auf 6,50 Meter verbreitert wird, insgesamt kosten.

Sorge bereitete den Unterliegern in der König-Wilhelm-Straße und in der Brühlstraße bei einer Informationsveranstaltung des Straßenbauamtes im November in Oberndorf die Lärmbelästigung.

Der Versuch, den Schwerlastverkehr durch beschränkende Beschilderung teilweise von der Straße auszuschließen, sei wenig erfolgversprechend, meinte der beim Straßenbauamt für das Projekt zuständige Peter Laube seinerzeit. Denn daran halte sich niemand.

Ob man, statt nur "Stückwerk" zu machen, nicht gleich die gesamte Straße sanieren wolle, hatte innerhalb der Infoveranstaltung ein Zuhörer angeregt. "Es gibt viele Strecken, an denen etwas gemacht werden müsste, aber vorbeugend zu sanieren, würde Hunderte von Millionen kosten", so Laube. Deshalb werde nur die Schadensstelle repariert. Der Hang werde auch weiter eine gewisse Instabilität haben. Es könne immer einmal etwas nachrutschen. Das sei aber überall so.

Zumindest wird nun noch die Eichendorffkurve mit in die Ausschreibung aufgenommen, die das Straßenbauamt im März verlassen soll. Im November war die Rede davon, dass die Maßnahme im April beginnen soll.

Die Instandsetzung werde wohl bis November diesen Jahres dauern und erfordere ein Vollsperrung.

Im Herbst 2018 hatten wir mit besorgten Anwohnern gesprochen: