Peter Laube sieht sich die Risse in der Straße genauer an. Foto: Danner

Weitere Risse an der L 415: Sperrung auf 200 Meter verlängert. Geologisches Gutachten lässt auf sich warten.

Oberndorf - Der Hang an der L 415 zwischen Oberndorf und Boll bewegt sich weiter. Die halbseitige Sperrung musste von 50 auf eine Länge von rund 200 Meter erweitert werden.

Bereits im Februar waren einer Streckenkontrolle des Straßenbauamts Rottweil die tiefen Risse aufgefallen. Nach einer ersten Begehung durch einen Mitarbeiter des Geologischen Landesamts konnte zunächst einmal für die Anwohner in der unterhalb der L 415 liegenden König-Wilhelm-Straße Entwarnung gegeben werden.

Und auch jetzt noch, so erklärt Peter Laube, vom Straßenbauamt in Donaueschingen – eine Außenstelle des Regierungspräsidiums Freiburg – gehe man eher von einer oberflächlichen Bewegung aus. Das bestätigte zudem die Vegetation unterhalb der Straße. Denn, wenn der ganze Hang in Bewegung wäre, bilde sich bei den Bäumen ein sogenannter Säbelwuchs – also eine auffällige Krümmung der Stämme. Die liege hier nicht vor.

Konzept soll bis Jahresende stehen

Ganz sicher könne man natürlich erst sein, wenn ein geologisches Gutachten vorliege. Das wird jetzt ausgeschrieben. Die Arbeiten am Großprojekt Stuttgart 21 binden derzeit allerdings die Spezial-Tiefbau--Firmen. Bis eine Expertise vorliege, könnten also schon acht bis zwölf Wochen vergehen.

Liegt sie vor, wird ein Instandsetzungskonzept erstellt. Es wird also festgelegt, was zu tun ist, um ein weiteres Abrutschen des Hangs zu verhindern. Denkbar wäre etwa ein Randbalken aus Stahlbeton, der die Fahrbahn einfasst. Die ebenfalls von einem Hangrutsch betroffene Strecke zwischen Bochingen und Brittheim im Sandwald wird derzeit so saniert. Bis zum Jahresende soll ein Konzept stehen, so Laube.

Umgesetzt werden kann die Sanierungsmaßnahme freilich erst, wenn die notwendigen Gelder bewilligt werden. Angesichts der Streckenlänge kann es da in Richtung eine Million Euro gehen.