Die Pausenhalle wird nach dem Umbau kaum wiederzuerkennen sein. In den vergangenen Jahrzehnten stellte sie mit ihrem dunklen Waschbetonplatten-Boden nicht gerade eine Schokoladenseite des Gymnasiums am Rosenberg dar. Foto: Danner

Kosten liegen mittlerweile bei sechs Millionen Euro. Brandschutz stellt größten Posten dar.

Oberndorf - Im Gymnasium am Rosenberg staubt es in diesen Wochen ordentlich. Nach einem jahrelangen Sanierungsstau steckt die Stadt Oberndorf nun viel Geld in ihre Schule.

Die Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen stellt dabei den größten Batzen bei den Kosten dar. Am kommenden Dienstag wird in der Sitzung des Gemeinderats (Beginn 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses) der Sanierungsumfang öffentlich dargestellt. Bürgermeister Hermann Acker ließ in der Jugendversammlung bereits verlauten, dass die Kosten der Gesamtmaßnahmen mittlerweile bei sechs Millionen Euro liegen – am Jahresanfang war noch von vier Millionen die Rede gewesen.

Zwischen Unterricht, Korrekturen, Organisation und Baustellenbesprechungen hat sich der stellvertretende Schulleiter Dirk Weigold die Zeit genommen, um dem Schwarzwälder Boten vor Ort zu erläutern, wo die Gelder hinfließen.

Im Zuge der Baumaßnahme komme immer wieder etwas zum Vorschein, das dann höhere Kosten verursache, weiß Weigold. Zwar sei er kein Fachmann in technischen Fragen. Jedoch bekomme er mit, dass die Wände zwischen den Gängen und den Klassenzimmern mit kleinen "Probebohrungen" auf ihr Innenleben hin untersucht wurden. Fazit: Sie sind zum Teil in Holzständerbauweise errichtet, entsprechen nicht alle den Brandschutzbestimmungen und müssen deshalb ertüchtigt oder ersetzt werden. Die derzeitig sehr gute Baukonjunktur trage wohl auch das ihrige zu den Kostensteigerungen bei, meint er.

Künftig werden zudem alle Klassenzimmer, die auf einem Stockwerk in einer Reihe liegen, mit Verbindungstüren versehen – am Ende gibt es dann eine "By-Pass-Tür", über die Schüler und Lehrer im Brandfall hinauskönnen, um dann über die Fluchttreppe ins Freie zu gelangen. Die "Plattform" für diese Treppe, die ihren Platz am Anbau finden wird, sind bereits gegossen. Gleiches gilt für die Fundamente Richtung Brauerei-Areal. Auf ihnen soll später ein Steg ruhen, der eine Evakuierung aus der Turnhalle G 3, den Computerräume und dem Lehrerzimmers ermöglicht.

In der Pausenhalle wird der Bereich, in den das innenliegende Treppenhaus mündet, baulich abgetrennt. Ein Brandschutzvorhang soll dann verhindern, dass sich Rauch im ganzen Schulhaus ausbreiten kann.

Das Foyer – also die Visitenkarte des Gymnasiums – wird komplett saniert und renoviert. Zwar sind die Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr mit 50 konstant. Weigold ist aber durchaus bewusst, dass die Attraktivität einer Schule seher wohl zur Entscheidung der Eltern beiträgt, wohin sie ihre Sprösslinge schicken.

Der Umbau werde das Gymnasium auch die kommenden Jahre beschäftigen, erzählt Weigold. Stück für Stück sollen die Klassenzimmer saniert werden, sodass der Unterricht jederzeit gewährleistet sei. Bisher sei er mit dem Ablauf der Arbeiten sehr zufrieden. Für das schriftliche und das mündliche Abitur ruhten die Baumaschinen. An die Umwege – die Pausenhalle kann derzeit nicht durchquert werden – hätten sich alle schon gewöhnt. Das Foyer wird voraussichtlich nicht bis zum Ferienende fertig sein. Doch noch im September, so hofft Weigold, kann es wieder genutzt werden.