Eine Idee der Oberndorfer Neckartalaue des Büros "faktorgrün" Foto: faktorgrün

Tallage ein attraktives Pfund. Stadt auch visuell zusammenbinden. Erste Ideenskizzen.

Oberndorf - Eine grüne Achse von der Dollau bis in die Talstadt hinein – so sehen die Planer im Hinblick auf ein "Grünprojekt 2035" die Zukunft der Stadt Oberndorf.

Während sich im Landkreis derzeit die Kommunen Rottweil, Schramberg und Sulz um die Landesgartenschau 2028 bewerben, peilt man in Oberndorf das Jahr 2035 an. Im vergangenen September wurde im Gemeinderat beschlossen, zwei Büros mit Ideenskizzen zu beauftragen. Ins Konzept sollte auch die Idee des Tourismus-Vereins für einen Kletterparcours in der Dollau einfließen.

Am Dienstag präsentierten die Planer im Gremium erste Entwürfe. Beide Büros stellten eine grüne Achse – unter Einbeziehung des Neckars – in den Fokus ihrer Planungen. Landschaftsarchitekt Jürgen Pfaff vom Rottweiler Büro "faktorgrün" begann damit bereits in der Oberstadt. Während große Bereich dort bereits schön angelegt seien, verträgt der versiegelte Stadtgarten seiner Meinung nach eine Aufwertung. Die Verbindung der Ober- mit der Unterstadt sei ein wesentliches Thema. Verbindungswege für Fußgänger oder Radfahrer müssten entsprechend attraktiv gestaltet werden, damit diese dann auch genutzt würden.

Vom Talplatz über den Bereich rund ums Kloster herum – ein "zentraler Punkt in der Talstadt" – soll es dann parkähnlich über die Spindel am Rondell zu den Sportanlagen hinausgehen. Dort sieht er einen "enormen Entwicklungsbereich". Auf dem Weg dahin gebe es im Bereich der Industrieanlagen mit punktuellen Grünflächen durchaus die Möglichkeit einer Auflockerung. Der Zaun im Bereich des Freibades könnte zurückgenommen und der Neckar erlebbar gemacht werden.

Ganz ähnlich sahen die Planungen von Landschaftsarchitektin Elke Ukas aus. Auch sie sah die Möglichkeit eines Klostergartens oder einer Parkanlage am Klosterbau, wenn die dort geparkten Autos in einem zu bauenden Parkhaus untergebracht werden könnten.

Attraktive Tallage

"Die Tallage Ihrer Stadt ist ein attraktives Pfund", meinte sie. Obgleich es manche Städte geschafft hätten, solch eine Lage weniger zu verbauen. Nun sei die durch die Industrialisierung entstandene Situation nun mal so. Doch auch kurzfristige Ziele ließen sich umsetzen. Als wichtiges Rückgrat bezeichnete sie den Neckar. Ihre Planung sieht Überquerungen auf bestehenden, aber auch auf neu zu bauenden Brücken für Fußgänger oder Radfahrer vor. Die Wegeverbindung vom Tal bis in die Dollau sieht sie rechtsufrig.

Dabei gebe es sicherlich Ziele, die über 2035 hinausgingen und von kommenden Generationen umgesetzt werden könnten. "Es ist wichtig, eine Stadt auch visuell zusammenzubinden." Ein zusammenhängender Grünraum, "das grüne Herz Ihrer Stadt", könne das schaffen. Wenn man dem Fluss mehr Raum gebe, bedeute dies, ihn auszubaggern – etwa im Rahmen des Hochwasserschutzes. Dann wären auch die angrenzenden Wiesen in der Dollau trockenen Fusses begehbar.

Bereits recht detailliert waren Ukas’ Vorstellungen von der künftigen Nutzung der Dollau. Vom Hochseilgarten – über den Neckar hinweg – bis hin zur Aufwertung des Kiosks am Minigolfplatz in eine Art Biergarten und einem Strand am Neckarufer.

Laut Bürgermeister Hermann Acker sollen die Stadträte sich nun mit den Ideen ausführlich beschäftigen. In einer kommenden Sitzung soll dann darüber diskutiert werden.