Georg Schrön (Zweiter von rechts) – Facharzt unter anderem für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie – stellt die neuen Praxisräume auf zwei Geschossen des "Ortozentrums Sulz-Oberndorf" im Oberndorfer "Medizet" vor. Foto: Danner Foto: Schwarzwälder Bote

Praxis: "Orthozentrum Sulz-Oberndorf" in den Räumen des "Medizet" in der Oberstadt vorgestellt

Eigentlich war es ja ganz anders geplant. Doch dann entwickelten sich die Dinge, und am Ende steht nun das "Orthozentrum Sulz-Oberndorf" in den Räumen des "Medizet" in der Oberndorfer Oberstadt.

Oberndorf. Am gestrigen Freitagnachmittag stellte Georg Schrön den niedergelassenen Ärzten der Region die neuen Praxisräume vor. Vorab gab es für die Verwaltungsspitze, die "Medizent"-Initiatoren Alexander Hopf und Architekt Dietrich Hopf, weitere Akteure sowie die Presse einen Rundgang.

Das Orthozentrum habe sich seit 2010 nach seiner Übernahme der chirurgischen Praxis von Ulrich Schaible in Sulz stetig entwickelt, so Schrön

Nach Praxisumzug und Inbetriebnahme eines ambulanten OP mit Zulassung zu offenen Gelenkeingriffen 2011 und im weiteren den Eintritt der Ärzte Thomas Friedrich und Björn Kocher in die Praxis habe man das Profil als spezialisierte Einrichtung mit operativem Schwerpunkt geschärft. Als Praxis im ländlichen Raum sehe man seine Zuständigkeit im Bereich der chirurgisch-unfallchirurgisch-orthopädischen Grundversorgung.

Praxis ist zu eng geworden

Nach der Schließung der orthopädischen Praxis in Oberndorf Anfang 2018 kam man jedoch in Sulz räumlich und personell an seine Grenzen. Der Engpass wurde durch die bisher ersatzlose Schließung von zwei chirurgisch-unfallchirurgischen Praxen in Freudenstadt im Jahresverlauf 2018 nochmals deutlich verstärkt, betonte Schrön. Deshalb sei es eine große Chance gewesen, zum Jahreswechsel sowohl die chirurgisch-phlebologische Praxis von Max Müller als auch die orthopädische Praxis von Jaroslaw Boronczyk übernehmen zu können.

Ursprünglich, führte Schrön aus, habe man den kassenärztlichen Sitz von Max Müller übernehmen und in die Sulzer Praxis integrieren wollen. Doch dort war es eben durch den Wegfall anderer Praxen und der dadurch stetigen Zunahme an Patienten zu eng geworden. Die chirurgisch-phlebologische Praxis von Max Müller im "Medizent" ist im vierten Obergeschoss untergebracht. Sie alleine wäre für den weiteren Standort Oberndorf zu klein gewesen. Da jedoch die Sozialstation ohnehin umziehen wollte, ergriff Schrön die Chance und miete den dritten Stock gleich mit. So fügte sich eins zum anderen, und seit Jahresbeginn hat die Oberndorfer Betriebsstätte des Orthozentrums ihre Arbeit aufgenommen.

"Eine solche Erweiterung der räumlichen Möglichkeiten gibt uns die Fähigkeit, auf den Strukturwandel der spezialisierten fachärztlichen Versorgung im ländlichen Raum zu reagieren", betonte Schrön. Er freute sich, dass Max Müller seine ärztliche Tätigkeit fortsetzt. Er biete seine Erfahrung als langjähriger Spezialist für Venenoperationen nun als Mitglied des Orthozentrums an. Damit werde das Leistungsangebot um die Varizenchirurgie erweitert. Außerdem ist Tobias Hahnfeldt, Facharzt für Chirurgie und Schwerpunkt Unfallchirurgie, seit September 2018 Teil des Teams, das Schrön weiter verstärken möchte, um genug "Manpower" für die beiden Standorte zu haben.

"Konzept der Zukunft"

Für Schrön ist das Konzept eines spezialisierten fachärztlichen Zentrums die Zukunft. Eine breite Aufgestellung sowohl in den fachlichen Schwerpunkten als auch das unterschiedliche Alter der Ärzte verhindere, dass eine Praxis im ländlichen Bereich schließen müsse, so wie es oft der Fall sei, wenn ein einzelner Betreiber in den Ruhestand gehe und keinen Nachfolger finde.

Georg Schrön hat zwar den kassenärztlichen Sitz von Jaroslaw Boronczyk übernommen, der Schwerpunkt des Orthozentrums liege jedoch nicht beim "Rücken", wie er auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte. Diagnostik und eine "Rücken-Sprechstunde" bietet man jedoch an.

"Mit diesem Objekt entwickelt sich der Gesundheitsstandort Oberndorf weiter", erklärte Bürgermeister Hermann Acker. Alexander Hopf attestierte er den Mut, sich für das "Medizet" entschieden zu haben. Nun könne man miteinander stolz auf das Erreichte sein.