Die mit der Essigsäure in Berührung gekommene Person muss zunächst dekontaminiert werden. Fotos: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptübung: Kernstadtwehr meistert gleich zwei Unfälle

Oberndorf. "Mit Respekt und Anerkennung maximal gearbeitet", fand Stadtbrandmeister Dieter Flügge überaus lobende Worte für die Mannschaft nach der Hauptübung der Kernstadtwehr am Samstag auf der ehemaligen Bundesstraße 14 in Höhe des Schwedenbaus.

Ein sehr komplexes Szenario hatten sich die Verantwortlichen für die diesjährige Hauptübung der Abteilung Oberndorf ausgesucht. Ein Auto war, vom Autohaus Mutschler herkommend, auf die Gegenfahrbahn geraten und hatte einen entgegenkommenden Tanklastzug, der Gefahrgut geladen hatte, touchiert. Der geriet an die Mauer, so dass eine anfangs unbekannte Flüssigkeit auslief. Für die Kräfte unter der Leitung von Abteilungskommandant Manuel Suhr galt es nun, das auslaufende Gefahrgut zu analysieren, um weitere Maßnahmen einleiten zu können.

Es wurde festgestellt, dass es sich dabei um ätzende 50- bis 80-prozentige Essigsäure handelt, und so war bei den weiteren Maßnahmen besondere Vorsicht geboten. Der Fahrer des Wagens war mit der Säure in Kontakt gekommen, wurde dekontaminiert und dem DRK übergeben.

Weitere Kräfte werden aufgrund eines weiteren Unfalls angefordert

Während das Leck des Tankzuges abgedichtet wurde, ereignete sich 200 Meter vor der Unfallstelle in Richtung Rathaus ein weiterer Verkehrsunfall. Zwei Fahrzeuge waren dort aufeinander geprallt, wobei insgesamt drei Personen in den beiden Autos eingeklemmt wurden.

Da die anwesenden Kräfte noch gebunden waren, mussten weitere angefordert werden. Die fixierten das Auto und befreiten die eingeklemmten Menschen mittels Rettungsschere.

Für die Zuschauer war die Übung hochinteressant, erklärte doch Stadtbrandmeister Dieter Flügge per Lautsprecher die einzelnen Schritte der Einsatzmaßnahmen. Die Besucher konnten aus ihrer erhöhten Sichtweise am Weg Richtung Spindel jeden Handgriff der Einsatzkräfte beobachten und erhielten so einen Einblick in die vielseitigen Maßnahmen, die bei solch einer Lage zu erledigen sind. Sie sahen aber auch, dass die Oberndorfer Feuerwehrkräfte behutsam und überlegt zu Werke gingen.

Bei der Abschlussbesprechung stellte der Stadtbrandmeister fest, dass man die Lage ordentlich abgearbeitet habe. Auch der Leiter der Oberndorfer Polizei, Ulrich Effenberger, sah die Übung als gelungen an.