Die Abbrucharbeiten an der Oberndorfer Brauerei gehen weiter. Foto: Danner

Abbruchunternehmen nimmt sich ehemalige "Braustube" vor. Angrenzende Häuser folgen.

Oberndorf - Von vorne ist noch nicht viel zu sehen. Der hintere Teil der ehemaligen Brauerei-Gaststätte ist aber bereits gefallen.

Die Abbrucharbeiten auf dem Brauerei-Areal gehen weiter. Die Firma Schlösser Grund- und Tiefbau aus Berg-Weiler, die bereits für den Abriss der Abfüllerei zuständig war, nimmt sich nun die einstige "Braustube" und die beiden angrenzenden Häuser Färbergasse 12 und 14 vor.

Damit fällt ein weiteres Gebäude, das vielen Oberndorfern noch gut in Erinnerung ist – sei es von heiteren Abenden, als dort am Schmotzigen die Gruppen aufsagten, oder vom sonntäglichen Besuch zum Mittagessen.

Erwin Eberhardt – der verstorbene Zeichner und Autor des Oberndorfer Bilderbogens – hatte zu seiner Darstellung des Gebäudes im Buch folgende Zeilen gestellt: "Ob nun Wirtschaft zum Lamm, Gasthof zum Schwanenbräu oder ›Braustube‹: Gemeint ist immer Rosenbergstraße 2. Im Haus des Lammwirts versammelten sich am 30. Mai 1849 liberale Demokraten, um Beschlüsse einer geheimen Reutlingen Sitzung zu erfahren. Wilhelm Brandecker wurde deshalb verhaftet, obwohl er nicht dabei gewesen ist. Ein Oberamtmann hatte den Redakteur denunziert. Zwischen 1856 und 1920 wirteten Karl Fuchs, Franz Josef Laur und Karl Laur im ›Lamm‹, dann kam der Gasthof in der Besitz der Brauerei Carl Graf."

Am heutigen Mittwoch soll nun auch die Fassade des Gebäudes abgebrochen werden. Die beiden angrenzenden Häuser in Richtung Tal folgen.

Die Stadt Oberndorf hat im Haushalt dazu die benötigten Mittel bereitgestellt. Die Kosten für den Abriss der drei Gebäude belaufen sich auf rund 280 000 Euro. Im kommenden Jahr sind dann die Hangsicherung und der Abbruch der restlichen Gebäude geplant, um das Grundstück für dem Investor "Activ-Immobilien" baufertig zu machen.