Bürgermeister Hermann Acker blickte auf das Jahr zurück. Foto: Wagner

Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bürger feiern Jahresabschlussfeier. Hermann Acker blickt zurück.

Oberndorf - Zur Jahresabschlussfeier hatten Bürgermeister Hermann Acker und der Gemeinderat am Freitagabend eingeladen. Und wieder nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, aber auch viele Bürger an der beliebten Veranstaltung teil.

Es war der 19. Bürgertreff bei dem der besondere Gruß des Bürgermeisters Hermann Acker den Bundes- und Landtagsabgeordneten Volker Kauder, Stefan Teufel (CDU) und Daniel Karrais (FDP) galt. Er dankte Volker Kauder und Stefan Teufel für ihre stetige Unterstützung in allen kommunalen Angelegenheiten und gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich in Zukunft auch der für Gerhard Aden (FDP) in den Landtag eingezogene Daniel Karrais für die Belange der Stadt Oberndorf engagieren werde.

Acker blickte zurück und stellte fest, dass die gesamtwirtschaftliche Situation in den Kommunen derzeit eine Zufriedenstellende sei, zumal sich die gute Wirtschaftslage auch in den aktuellen Arbeitsmarktzahlen widerspiegle. Allerdings dürfe man nicht vergessen, dass es in vielen Bereichen Sanierungsstaus gebe für die man Millionenbeträge zur Verfügung stellen müsse.

Für den Gemeinderat trat Stadtrat Wolfgang Maier ans Rednerpult und sprach von großen Aufgaben, die nicht in einem Jahr erledigt werden konnten, sondern den Gemeinderat und die Verwaltung auch in den darauffolgenden Jahren beschäftigen würden. Insbesondere seien dies die Sanierung des Brauereiareals und des Talplatzes mit den angrenzenden Bereichen, aber auch die weitere Ertüchtigung der Schulen auf dem Campus in der Kernstadt und auf dem Lindenhof.

Umgestaltung des Tals ein Prozess

Maier zitierte die Publizistin Hannah Arendt und teilte deren Meinung, dass man eine Sache aus verschiedenen Gesichtspunkten heraus betrachten müsse, indem man sich die Standpunkte anderer vergegenwärtige. Maier prognostizierte, dass die Umgestaltung des Tals ein Prozess sei, der den Einwohnern erst am Ende das fertige Gesicht zeigen werde.

Eine weitere große Anstrengung in finanzieller Hinsicht seien die Schulen, in die noch im Haushaltsjahr 2019 3,7 Millionen Euro fließen sollen, weitere 4,1 Millionen in den beiden Folgejahren. Was man hier finanziere sei allerdings nur das Richten der äußeren Hülle, führte Maier aus. Sie mit Inhalten zu füllen sei Aufgabe des Landes, indem man genügend Lehrkräfte zur Verfügung stelle. Aber auch im vorschulischen Bereich habe man Aufgaben zu bewältigen, denn der Bedarfsplan weise einen dringenden Bedarf an Plätzen für Kinder unter drei Jahren aus. Zwar werde man in den kommenden beiden Jahren für 1,5 Millionen Euro den Kindergarten St. Martin um eine Krippengruppe erweitern, könne sich aber auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen. Maier teilte mit, dass man derzeit über die Errichtung von Sozialwohnungen, die im Webertal entstehen könnten, diskutiere. Auch mit dem Abriss zweier Häuser in der Kameralstraße beschäftigte sich der Redner. Man habe dort zusammen mit dem Denkmalamt eine Lösung gefunden und denke über die Bildung einer Gestaltungssatzung nach.

Das Thema Gemeinderatswahl hatte sich Maier für den Schluss aufgespart: Es sei diesmal besonders schwierig, Kandidaten zu finden. Er appellierte an alle, Vorschläge zu machen oder sich selbst zur Verfügung zu stellen, denn die Demokratie funktioniere nur, wenn sich genügend Frauen und Männer dafür engagieren und ihre Meinung nicht nur in Leserbriefen kundtun würden.

Nörgler kennen nur Kritik

Bürgermeister Acker blickte positiv zurück. Man habe mit vereinten Kräften sehr viel erreicht – auch wenn es Nörgler gäbe, die nur Kritik kennen würden. Von zahlreichen Mitbürgern vernehme er, dass es inzwischen unerträglich sei, wie viele Personen, die Oberndorf längst den Rücken gekehrt hätten, meinten, sich wichtig machen zu müssen.

Der Bürgermeister bedankte sich bei seinem Stellvertreter Lothar Kopf, seinen Mitarbeitern sowie den kommunalen Gremien, den Rettungsdiensten, den Vereinen, Kirchen und gemeinnützigen Organisationen für die getane Arbeit im nun abgelaufenen Jahr. In seinen Dank schloss er auch alle ein, die sich für die Menschen in Oberndorf eingesetzt hatten.

Auch für die Unterhaltung war an diesem Bürgertreff bestens gesorgt. Die Diseuse Myrtil Haefs, begleitet von Andreas Binder am Flügel, sang "Nicht geschminkt, nicht geschönt, geföhnt aber schon" mit augenzwinkerndem Charme und erfrischender Selbstironie über das Leben. Mit Ausschnitten aus ihrem Programm "Der Lack ist ab – der Glanz bleibt" präsentierte sie sich lebensklug und humorvoll und bewegte sich voller Eleganz, Leichtigkeit und Esprit durch die Welt der Chansons und Geschichten.

Bei Häppchen und Getränken wurden in der Klosterkirche noch lange kommunalpolitische, weltpolitische aber auch banale Themen diskutiert und manche Prognose für das spannende kommende Jahr gestellt.