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 Hangsicherung braucht solides Fundament. Förderprogramm "ASP Talstadt".

Oberndorf - Seit die Abfüllerei abgebrochen wurde, hat sich auf dem Brauereiareal nicht mehr viel getan. Die Hangsicherung muss zwischen der Stadt und dem Investor erst noch abgestimmt werden. Das war bei einem Infotermin am Freitag vor Ort zu erfahren.

Zum "Tag der Städtebauförderung" – eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Deutschem Städtetag sowie Deutschem Städte- und Gemeindebund – war die Bevölkerung eingeladen worden. Den Termin hatte es allerdings im wahrsten Sinne des Wortes verhagelt. Während des Unwetters folgten nur drei Bürger den Ausführungen der Verantwortlichen. Der Erste Beigeordnete Lothar Kopf, Christian Neudeck vom Investor Activ-Immobilien, Vertreter der BruderhausDiakonie sowie Stadtbauamtsleiter Michael Lübke berichten über den aktuellen Stand im Sanierungsgebiet Talstadt.

Der Förderrahmen (bis 2023) liegt bei 3,8 Millionen Euro, ein Zuschuss von 2,3 Millionen ist der Stadt Oberndorf bereits gewiss, sagte Kopf. Den wird sie auch brauchen. Für die Hangsicherung, sind 2017 eine Million und 2018 weitere 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Ob die Gelder reichen, ist noch nicht gewiss. Schließlich hatte die Stadt das Gelände im Wettbewerb als baufertig ausgeschrieben.

Deshalb seien derzeit die Architekten des Investors in Ansprache mit dem Bauamt dabei, zu eruieren, wie diese Sicherung so kostengünstig wie möglich gemacht werden könnte. Bis das geklärt ist, werden die noch stehenden Gebäude auch nicht abgerissen. Eventuell könne das Heranrücken des als Pflegeheim konzipierten Gebäudes an den Hang mit einer Aufböschung zur Sicherung beitragen.

"Ich hätte mir auch gewünscht, dass wir schneller vorankommen", sagte Kopf. Die Hangsicherung solle jedoch auf soliden Fundamenten stehen, meinte er – auch im übertragenen Sinne.

Neben den städtischen Maßnahmen können auch private Bauherren vom Förderprogramm "ASP Talstadt" partizipieren, betonten Kopf und Lübke. Es seien bereits einige Gespräche mit sanierungswilligen Anliegern geführt worden.

Der Erste Beigeordnete betonte, dass es ohne die Unterstützung mit Fördergeldern von Bund und Land für die Stadt gar nicht möglich wäre, das Brauereiareal in Angriff zu nehmen. "Dann hätten wir auf unabsehbare Zeit eine Industriebrache."

Nicht nur Hagel und Starkregen machten es schwierig, den Worten der Verantwortlichen zu folgen. Der Verkehrslärm auf der Talstraße trug ebenfalls seinen Teil dazu bei. Kopf ging auch auf den Wettbewerb zur Talplatzgestaltung ein, der eine Einbahnregelung vorsehen soll. Stadträtin Ruth Hunds (SPD) hatte jüngst im Gemeinderat nachgefragt, wie hier der Stand sei. Nach Auskunft von Bürgermeister Hermann Acker wolle man für das Verfahren der Auslobung zunächst weitere Angebote von Planungsbüros einholen.

Christian Neudeck ist indes zuversichtlich, bis zum Jahresende einen Bebauungsplan auf den Weg gebracht zu haben, sodass die Baumaßnahmen auf dem Brauereiareal im Frühjahr 2018 starten könnten.

Der Wettbewerb für die Talplatzsanierung soll nach Worten Lothar Kopfs noch in diesem Jahr über die Bühne gehen.