Von Dienstag bis Donnerstag sind Arbeitsdienste angesetzt; zum Bühnenaufbau waren 15 Helfer anwesend. Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Bochinger Fest geht in die fünfte Runde / Zehn Tage ist Unterhaltung geboten

Die Bänder am Festbaum flattern im Wind, der Garten ist eingezäunt. Die Bühne steht, und der Schafstall ist geschmückt. Das Backhaus ist einsatzbereit, der Schichtplan gut gefüllt – die Vorarbeiten passen punktgenau.

Oberndorf-Bochingen. Und so kann der fünfte Bochinger Biergarten am morigen Freitag seine Pforten öffnen und einladen zur Auszeit vom Alltag – und das Ganze zehn Tage lang. 14 Bands und Kapellen unterhalten dann bis Sonntag, 28. August, an dem lauschigen Plätzchen beim Bochinger Schafstall.

Dann werden Holzofenbrot und Brezeln aus dem Backhaus gereicht und frisches Bier gezapft. Freier Eintritt, familienfreundliche Preise und vor allen Dingen ein musikalisches Programm, das keine Wünsche offen lässt – hier lässt man sich gerne nieder. Das haben die vergangenen vier Jahre eindrucksvoll bestätigt. Deshalb hielt man an der Ausrichtung der Veranstaltung fest, wohlwissend, welcher Kraftakt zu stemmen ist.

"Bürgerfest" wird der Bochinger Biergarten zwischenzeitlich auch genannt, denn er verbindet die Menschen. Da treffen sich Gruppen, Vereine und Stammtische, und immer wieder machen sich auch ganze Familien auf zur Festwiese vor den Toren Bochingens. Ein generationenübergreifendes Forum für Gemeinschaft, Austausch und Geselligkeit zu schaffen, Bürger miteinander ins Gespräch zu bringen – dieser Gedanke bewegt Ortsvorsteher Martin Karsten. Im Biergarten als Gründungsfest des Vereins "Bürger für Bochingen" hatte er die Möglichkeit gesehen, diese Idee zu verwirklichen.

Als Besitzer des Festgeländes trägt Peter Gaberle die Idee mit. Auch ihm ist es stets ein Anliegen, die örtlichen Vereine und Gruppen stärker zu vernetzen, das Miteinander zu pflegen und Kräfte zu bündeln, die der Dorfentwicklung dienen.

Trotz anfänglicher Skepsis und massiver Bedenken hinsichtlich der zehntägigen Dauer, fand Ortsvorsteher Karsten seinen engen Helferkreis, der ihn bei der Organisation unterstützt. Die positiven Rückmeldungen von allen Seiten überraschten anfangs nicht nur den Veranstalter, sondern machten schnell klar, dass man auf eine Nische gestoßen war. Dass Zeitpunkt und Location mit der Art der Veranstaltung eine Symbiose eingehen, dass der Wohlfühlcharakter angesprochen wird.

Stadt übernimmt die Verantwortung

Und so ging es mit einem aufwendigeren Programm und dem mobilen Backhaus in die zweite Runde. Durch die Auslagerung wurden im Schafstall Kapazitäten frei. Dort verfügt man nun bei schlechter Witterung über bessere Platzverhältnisse.

Im dritten Jahr steigt schließlich der Verein "Bürger für Bochingen" aus der Verantwortung aus, während die Vorbereitungen bereits am Laufen sind. Es ist einfach eine Nummer zu groß geworden. Doch helfend und unterstützend bleiben alle dabei. Die Stadt Oberndorf springt kurzfristig ein – und dabei ist es bis heute geblieben. Die Gründung eines Festausschusses war jedoch unumgänglich, um die Organisation zu straffen. Dabei werden die unterschiedlichen Aufgabenbereiche klar definiert und in die Eigenverantwortung der zehn Mitglieder gelegt.

Dieser harte Kern muss zweifellos an seine Grenzen gehen, und wenn die zahlreichen Helfer dann ab morgen in verschiedenen Schichten arbeiten, dann geht es auch beim Führungsteam nochmals in die Vollen. Es scheint also gelungen zu sein, die ursprüngliche Idee des Ortsvorstehers mit Leben zu füllen.