Die Ampelanlage an der Wettestraße soll demnächst repariert werden. Foto: Danner

Defekte Ampeln, komplizierte Vorfahrtsregelungen und tiefe Schlaglöcher: Große Wirkung nach kleinem Anruf.

Oberndorf - Kleiner Anruf, große Wirkung. Weil eine Verkehrsteilnehmerin Schwierigkeiten hat, in einer Tempo-30-Zone auf dem Lindenhof ordentlich um die Ecke zu sehen, wendet sie sich an unsere Redaktion. Und bei der Recherche stellt sich heraus: das bemängeln auch andere. Und überhaupt gibt es so manches, was den Autofahrern der Neckarstadt unter den Nägeln brennt.

Ampelanlage: Vor knapp sechs Wochen wurde die Ampelanlage in der Wettestraße beschädigt. Ein Fahrzeug des städtischen Bauhofs hatte sich mit seinem Steiger wohl verhakt und die Ampel mehr oder weniger umgemäht. Ein Verkehrsunfall – kann jedem passieren.

Doch seither ist die Lichtanlage außer Betrieb, und mancher Autofahrer meint, man müsse dem Bauhof dafür einen Orden verleihen. Denn seither fließe der Verkehr deutlich besser.

Der Leiter der Straßenmeisterei Rottweil, Günther Banka, muss schmunzeln als er das hört. Ja, man gewöhne sich schnell an so eine Situation. Nichtsdestotrotz wird die Ampel repariert oder vielmehr gegen eine neue ausgetauscht. Denn so ist es auf der Landesstraße 415 vorgesehen. Der Auftrag liege bereits seit geraumer Zeit bei der ausführenden Firma Stührenberg in Detmold. Banka rechnet zeitnah damit, dass die Anlage erneuert wird. Das wiederum wird jene Autofahrer freuen, die aus der Mauserstraße heraus oder von unten nach links in sie einfahren wollen. Denn in Stoßzeiten, so beklagen sie, müssten sie oft ganz schön lange warten.

Rechts vor links: Wer nach der Bushaltestelle auf den neuen Lindenhof einbiegt, der begibt sich in eine Tempo-30-Zone. Dort gilt bekanntermaßen: rechts vor links. Doch einige Verkehrsteilnehmer bemängeln, dass sie gar nicht sehen können, ob aus Richtung Keplerstraße oder Kapellenweg ein Auto kommt. Viel zu hoch sei das Bewuchs auf der – zugegebenermaßen sehr schönen – Blumenwiese. Da nütze auch der kleine Streifen direkt an der Fahrbahn, der freigemäht wurde, nicht viel. Ein Anruf beim Ordnungsamt der Stadt bringt Klarheit. Das Anliegen wird freundlich aufgenommen und der Stadtgärtnerei weitergeleitet.

Loch: "Das regt mich jeden Tag auf." Eine Autofahrerin schüttelt es regelmäßig durch, wenn sie die Brücke überquert, die den neuen mit dem alten Lindenhof verbindet. Das Schlagloch gehöre also nun wirklich mal gerichtet, schimpft sie.

Auf Anfrage bekennt Wolfgang Dausch vom Tiefbauamt, das Loch sei in jüngster Zeit tatsächlich recht tief geworden. Er verspricht, es provisorisch flicken zu lassen. Der Fahrbahnbelag im gesamten Brückenbereich ist ohnehin nicht mehr der beste. In seinem Jahresplan stehe er deshalb heuer sowieso noch zur Erneuerung an.

Was fürs Auge: Der Themen gäbe es sicher ungleich mehr. Denn auf den Verkehr angesprochen, weiß jeder etwas zu sagen – schließlich nimmt jeder irgendwie daran teil. Zum Schluss gibt es noch was Schönes zu vermelden. Die Stadtgärtnerei verziert Oberndorf schon seit einigen Jahren mit Geranierensäulen. Nun flankieren auch zwei das neue Parkhaus in der Wettestraße. Wenn die erst in voller Blüte stehen, gefällt’s den Verkehrsteilnehmern – das Auge fährt schließlich mit.