Unter den Schachtdeckeln liegen die Inklinometerrohre. Foto: Nölke

Straßenbauamt legt Messungsergebnis vor: Hang derzeit stabil. Keine Sperrung von L 415. Mit Video

Oberndorf - Während sich immer mehr Anwohner der König-Wilhelm-Straße und mittlerweile auch der sich anschließenden Brühlstraße zur Wort melden, weil sie Schäden an ihren Grundstücken festgestellt haben, hat sich jetzt das Straßenbauamt Donaueschingen erklärt.

Bürgermeister Hermann Acker hatte die Behörde Anfang der Woche bezüglich des Hangrutsches unterhalb der L  415 und der "neuen Erkenntnisse" über einen Luftschutzstollen zur Stellungnahme gedrängt. Er hatte sogar die komplette Sperrung der Straße gefordert. Die Antwort des zuständigen Mitarbeiters der Außenstelle des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg, Peter Laube, verlas Acker in der Gemeinderatssitzung am Dienstag.

Darin heißt es, im Rahmen einer Baugrunderkundung seien drei Bohrungen mit innenliegenden, sogenannten Inklinometerrohren eingebracht worden. Sie könnten Verformungen im Hang dokumentieren. Die Messungen hätten ergeben, dass der Zustand derzeit stabil sei. Dies liege vermutlich am derzeitigen, trockenen und warmen Wetter. Eine Vollsperrung halte das Straßenbauamt daher nicht für nötig.

Baugrundgutachten Ende Oktober

Nur bei ausgiebigen Regenfällen über mehrere Tage hinweg erwarte man eine signifikante Zunahme der Bodenfeuchtigkeit, die weitere Verformungen oder Setzungen mit sich bringen könnte.

Bis Ende Oktober, so Laube weiter, sei das Baugrundgutachten zugesagt. Es werde angestrebt, die Arbeiten zur Hangsicherung über den Winter auszuschreiben und im Frühjahr 2019 damit zu beginnen. Der Schadensbereich werde regelmäßig von der Straßenmeisterei überprüft.

In einer weiteren E-Mail, die Bürgermeister Acker unserer Zeitung am Mittwoch weiterleitete, erklärt das Straßenbauamt, der Luftschutzstollen sei ohne größere Belange. Hohlräume dieser Größe und noch wesentlich größer gebe es flächendeckend in Baden-Württemberg – oft würden diese als ausgelaugte Gipskeuper bezeichnet.

Dem Schwarzwälder Boten wurde derweil von einem Oberndorfer Privatmann ein Plan aus dem Jahr 1944 vorgelegt. Darauf ist direkt neben dem König-Wilhelm-Stollen noch ein weiterer, etwas kleinerer in Richtung Brühlstraße verzeichnet.

Die Hausbesitzer, die zur Sitzung in den Ratssaal gekommen waren, stellte die Antwort des RP in keine Weise zufrieden. Sie fragen sich nun mit Galgenhumor, ob sie bei Regenwetter den Hang womöglich mit Schirmen schützen sollen, um weitere Schäden an ihren Grundstücken zu verhindern.