Außen Hui, innen pfui: die Schächte in der Bergstraße Archiv-Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder Bote

Bergstraße: Wasserleitung und Straße werden gemeinsam saniert / Mänder mahnt zur Vorsicht beim Kanal

Alles in einem Aufwasch – das kommt am preisgünstigsten: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung über die Sanierung der Wasserleitung in der Bergstraße entschieden – und die Straße wird gleich mitsaniert.

Nusplingen. Der Anwohner aus der Bergstraße, der seit Jahr und Tag die Arbeiten auf seinem Grundstück verschiebt, weil die Sanierung der Bergstraße von einem aufs andere Jahr vertagt werde, meldete sich erst in der Bürgerfragestunde am Ende der jüngsten Gemeinderatssitzung zu Wort – und erfuhr: 2019 wird’s wohl endlich klappen.

Diesmal beschäftigte sich das Gremium zunächst mit der Wasserleitung, wobei der Vortrag von Sven Müller vom Böblinger Büro Mayer Ingenieure vier Varianten vorstellte. Demnach kann die Leitung von innen oder in offener Bauweise saniert werden und jeweils vor der Straßensanierung oder in einem Rutsch. Dass die Schächte entscheidend seien für die Möglichkeit, von innen zu sanieren, machte Müller deutlich und zeigte danach Fotos, die Böses erahnen ließen: "Sie sind allesamt in keinem besonders guten Zustand", sagte Müller. "Viele sind bis oben voll mit Geröll, und stellenweise ist die Überdeckung der Wasserleitung nicht besonders gut." Er wurde noch deutlicher: "Für eine Innensanierung müsste man alle Schächte austauschen." Außerdem müsse an einigen Stellen ohnehin aufgegraben werden.

Die offene Bauweise habe den Vorteil, dass man auch gleich die Einstiegssituation in die Schächte verbessern könnte, so Müller. Und dann ist da ja noch die Kostenfrage: 248 909 kostet die Variante mit offener Bauweise und zeitgleicher Straßensanierung und hat damit die Nase vor allen anderen Varianten, die 269 075 Euro, 286 925 Euro oder 350 299 Euro kosten würden.

Die Gemeinderäte mussten da nicht lange überlegen und entschieden sich einstimmig für die offene Bauweise samt Straßensanierung. Für den Abwasserkanal, der drei bis fünf Meter tief eingegraben ist, stellt sich die Sanierungsfrage allerdings noch.

An diesem Punkt ergriff Rainer Mänder vom Albstädter Büro "m.projektentwicklung", der zu einem anderen Tagesordnungspunkt gekommen war, aber die Situation in Nusplingen gut kennt, dann doch das Wort und mahnte, "so wenig Fläche wie möglich offenzulegen". Angesichts der Hanglage sei es nicht gut, den so tief liegenden Kanal aufzugraben und so in die Geologie einzugreifen. "Das führt zu Schwierigkeiten, zu Zeitverzögerungen und hat eventuell Folgen, die keiner mehr in den Griff bekommt." Er riet ausdrücklich zu einer Innensanierung des Abwasserkanals, dem "Inliner-Verfahren".