Projektingenieur Moritz Bregenzer, die Leiterin der Flurbereinigungsbehörde Susanne Riehle und der Biberbeauftragte Gunnar Hornstein bei ihrem Ortstermin an der Bära im Flurbereinigungsgebiet Gagenwiesen. Foto: Klaiber Foto: Schwarzwälder Bote

Naturschutz: Die Flurbereinigung Galgenwiesen kommt in die heiße Phase

Nusplingen. Die Flurbereinigung "Galgenwiesen" in Nusplingen schreitet weiter voran und nähert sich mit großen Schritten dem nächsten Etappenziel. Projektingenieur Moritz Bregenzer, die Leiterin der Flurbereinigungsbehörde des Zollernalbkreises, Susanne Riehle, und der Beauftragtedes Regierungspräsidiums Tübingen für das Bibermanagement, Gunnar Hornstein, haben sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht.

Seit einigen Jahren führt die zunehmende Vernässung der Flurstücke zu Konflikten zwischen den Landwirten und Naturschützern. Einige Flächen sind heute nicht mehr landwirtschaftlich nutzbar, aber dennoch biologisch wertvoll. Beim Ortstermin wurde insbesondere über eine mögliche Begleitmulde längs der Bära diskutiert. Der Biberbeauftragte Hornstein beleuchtete die Vorzüge einer solchen Lösung, die vor allem für die Landwirte den Vorteil hätte, dass die bis dato noch nutzbare landwirtschaftliche Fläche dauerhaft gesichert werden könnte. Die circa fünf Meter breite und zehn Zentimeter tiefe Mulde würde parallel zum Bach verlaufen und nur temporär Wasser führen, etwa bei Starkregen oder einem sehr hohen Biberdamm. "Auf keinen Fall wird diese Mulde ein Dauergewässer", stellte der Fachmann vom Regierungspräsidium klar. Vielmehr sei die Muldenfläche auch landwirtschaftlich nutzbar und könne so zur Konfliktentschärfung zwischen Landwirtschaft und Naturschutz beitragen.

Ziel sei es ferner, eine dauerhafte Abgrenzung zwischen den derzeit noch nutzbaren landwirtschaftlichen Flächen und den bereits verwässerten und naturschutzrelevanten Flächen zu schaffen. Hornstein verwies in diesem Zusammenhang auf die durchaus schwierige Topografie der Flächen im Gebiet "Galgenwiesen".

Alle Beteiligten gaben sich zuversichtlich, dass sich der Zustand trotz behördlicher Vorgaben in Sachen Umweltschutz vor allem für die Landwirtschaft durch eine Begleitmulde entlang der Bära verbessern lassen könnte – und zwar ohne weiteren Flächenverbrauch zu Lasten der Landwirtschaft.