Der ehemalige Nusplinger Spieler Julian Mohr ist nun Tischtennisprofi beim TTC Erlenbach und strebt mit diesem die Rückkehr in die 2. Bundesliga an. Foto: Eibner

Ehemaliger Nusplinger Julian Mohr sorgt sportlich für viel Furore.

Der ehemalige Spieler des TSV Nusplingen, Julian Mohr, ist seit geraumer Zeit auf der sportlichen Überholspur. Der für den 3-Bundesligisten TTC Erlenbach spielende 19-Jährige, der seit Mai sein Abitur in der Tasche hat, sorgte in den vergangenen Monaten für positive Schlagzeilen.

So gewann Mohr anfangs des Jahres den Einzeltitel des Hessischen Meisters und stürmte im März bei den Deutschen Meisterschaften mit seinem Doppelpartner Dominik Scheja zur Bronzemedaille. Vor Wochenfrist erspielte sich Mohr den überraschenden fünften Rang beim Bundesranglistenturnier in Bayreuth, was für ihn die erneute Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften in Chemnitz bedeutete. Derzeit steht er mit 2252 Punkten auf Rang 45 der Deutschen Rangliste.

Glückwunsch zum fünften Platz beim Bundesranglistenturnier in Bayreuth. Kam dieser Erfolg überraschend?

Ja, ebenso wie der Turnierverlauf. Mein Ziel war es, in der Gruppe weiterzukommen, und das anschließende Zwischenrundenspiel zu gewinnen. Dass ich Erster in der Gruppe wurde, und somit erst im Achtelfinale einsteigen musste, war natürlich super. Das hat mir viel Selbstvertrauen für das Spiel gegen Robin Malessa im Achtelfinale gegeben. Das Viertelfinale gegen Dang Qiu war jedoch schade, da hatte ich mir deutlich mehr vorgenommen.

Sie haben mehrere hochkarätige Gegner bezwungen. Unter anderem musste sich der spätere Sieger, deutsche Nationalspieler Riccardo Walther, in der Vorrunde in vier Sätzen geschlagen geben. Wie viel Training braucht es, um solche Leistungen zu vollbringen?

Natürlich sehr viel. Ich trainiere von Montag bis Freitag jeden Tag zwei Tischtenniseinheiten je zweieinhalb Stunden und anschließend noch eine Stunde Athletiktraining. Um auf diesem Niveau noch besser zu werden, muss man jeden Tag aufs neue 100 Prozent geben, sonst ist es nicht möglich weiterzukommen. Dafür habe ich sehr gute Trainer, die mir jeden Tag zur Seite stehen und mich unterstützen. Um jedoch wirklich ganz nach oben zu kommen, gehört auch Glück in den richtigen Momenten dazu.

Nach der Hessischen Einzelmeisterschaft und der Bronzemedaille im Doppel bei den Deutschen Einzelmeisterschaften ist dies ein weiterer großer Erfolg in Ihrer noch jungen Karriere. Wie sehen die persönlichen sportlichen Ziele für die Zukunft aus?

Mein Ziel in dieser Saison ist es, mit Ober-Erlenbach wieder in die eingleisige 2. Bundesliga aufzusteigen. Das langfristige Ziel ist in den B-Kader zu kommen und in der 1. Bundesliga zu spielen. Dafür werde ich in Zukunft viele internationale Turniere spielen, um die Chancen zu erhöhen. Ein absoluter Traum wäre es, irgendwann einmal für die Deutsche Nationalmannschaft bei einem großen Turnier aufzuschlagen.

In Ihrer Schüler- und Jugendzeit spielten Sie für den TSV Nusplingen. Haben sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern und Vereinskollegen?

Ja klar, mit vereinzelten Leuten besteht natürlich noch reger Kontakt über Facebook. Ganz besonders gefreut hat es mich, als der TSV Nusplingen mich in Ober-Erlenbach bei einem Heimspiel besucht hat. Es war eine grandiose Stimmung. Ich werde außerdem versuchen, nächstes Jahr beim TSV einen kleinen Vorbereitungslehrgang zu machen. Dieses Jahr wurde ich schon gefragt, jedoch gab es dafür kein freies Wochenende.

Sie haben im Frühjahr Abitur gemacht und sind jetzt Tischtennisprofi in der Bundesligamannschaft des TTC Ober-Erlenbach. Wie sehen die weiteren beruflichen Pläne aus?

In den nächsten zwei Jahren konzentriere ich mich ausschließlich auf Tischtennis. Danach werde ich schauen, ob ich den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft habe. Wenn ich ihn schaffe, spiele ich natürlich Tischtennis professionell weiter. Wenn nicht, möchte ich studieren. Am liebsten im Bereich BWL – Logistikmanagment.

Ihr Vater trainierte einst die Jugend des TSV Nusplingen und ist einer der Garanten für ihre grandiose Entwiklung. Ist Alex Mohr heutzutage auch noch mit dem Tischtennissport verbunden?

Ja auf jeden Fall! Tischtennis gehört einfach zu meiner Familie dazu. Meinem Papa, aber auch meiner Mama, verdanke ich sehr viel für den Erfolg. Mein Papa spielt in Neckarsulm in der 2. Mannschaft und ist Trainer der 2. Bundesliga Damen. In den Seniorenklassen mischt er auch noch erfolgreich mit. Auf Hessischen Turnieren frage ich ihn immer, ob er mein Coach sein möchte, da es bei uns einfach super funktioniert.