Die Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen sucht gezielt und systematisch nach weiteren NS-Verbrechern. Foto: dpa

Obwohl die Ermittlungen zeitlich begrenzt sind, wird die Aufklärungsstelle von NS-Verbrechen in Ludwigsburg als Forschungs- und Informationszentrum weiter existieren.

Ludwigsburg - Die Fahndungsstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen in Ludwigsburg soll auch als Forschungs- und Informationszentrum erhalten werden.

Dafür will sich das baden-württembergische Justizministerium beim Treffen der Ressortchefs im Juni einsetzen. Die Ermittlungstätigkeit werde "schon aus biologischen Gründen" endlich sein, bestätigte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag einen "Spiegel"-Bericht. Die zentrale NS-Fahndungsstelle in Ludwigsburg verfolgt Nazi-Verbrecher und schaut sich noch einmal gezielt Altfälle an.

Es laufen bereits Überlegungen unter Einbeziehung des Bundesarchivs und des Hauses der Geschichte, wie die zentrale Stelle erhalten werden kann. Sie war 1958 per Verwaltungsvereinbarung der Länder gegründet worden. Ihr Leiter, Oberstaatsanwalt Kurt Schrimm, geht voraussichtlich im Herbst in den Ruhestand. Sein Nachfolger stehe noch nicht fest.

Aktuell muss sich ein früherer SS-Mann vor dem Landgericht Lüneburg verantworten. Die Anklage wirft dem 93-Jährigen Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen im Konzentrationslager Auschwitz vor.